Wer nach den schwachen Auftritten im Cupfinal gegen Bern (2:5) und in Lausanne (1:5) in Rapperswil eine Reaktion der ZSC Lions erwartet hatte, wird enttäuscht. Die Zürcher haben zunächst keine Chance, liegen nach neun Minuten 0:3 zurück und das Schussverhältnis lautet nach 15 Minuten 1:18. Nach einem Endspurt steht es am Schluss 4:5.
«Ich fand, unseren ersten beiden Einsätze waren noch sehr gut», sagt ZSC-Coach Rikard Grönborg. «Doch dann haben wir uns Strafen eingehandelt. Es begann damit, dass Tim Berni einfach hinfiel und dann seinem Gegner das Bein stellte. Was mich aber am meisten ärgert: Wir hatten einen guten Scouting Report über das Powerplay der Lakers und haben dann unseren Plan nicht umgesetzt, speziell beim ersten Gegentor. Diese Situation hatten wir noch explizit angeschaut. Offensichtlich waren einige Spieler nicht bereit. Wir können ein Spiel nicht so beginnen.»
«Defensive ist eine Frage des Engagements»
Für ihn sei es nun wichtig, zu sehen, welche Spieler da sind, wenn es nun nicht so gut läuft und es ernst gilt. «Wir lassen zu viele Tore zu. Und wenn es um die Defensive geht, ist es eine Frage des Engagements. Und das hat in den letzten Spielen gefehlt.»
Die Probleme bei den ZSC Lions
Eine gewisse mentale Müdigkeit nach einer intensiven Saison unter erschwerten Bedingungen will der zweifache schwedische Weltmeister-Coach nicht als Erklärung gelten lassen. «Wer ist nicht müde?», fragt er. «Ich bin nicht hier, um Ausreden aufzutischen. Jedes Team ist jetzt müde und muss einen Funken der Inspiration finden. Das ist eine Sache der mentalen Härte. Bist du ein echter Spieler, oder nicht? Wenn wir ein erfolgreiches Ende haben wollen, müssen wir die Antwort darauf ziemlich bald finden. Wir brauchen nicht nur zehn Spieler, die Engagement zeigen. Es ist eine Frage der Einstellung. Man muss am Limit spielen, sich aufopfern.»
«Ich werde die Spieler herausfordern»
Wie will der bärtige Schwede die Probleme nun in den Griff bekommen? «Ich werde die Spieler herausfordern», droht er. «Es ist eine Alles-oder-nichts-Situation. Es bleiben nur noch neun Spiele bis zu den Playoffs.» Wurde er laut in der Kabine? «Es spielt keine Rolle, wie sehr ich es will. Aber natürlich fordere ich die Jungs heraus. Wollen wir ein Mittelklasse-Team sein oder um den Titel spielen?» Und Grönborg macht klar, wie er seinen Stars einheizen will: «Meine Karte als Coach ist die Eiszeit: Wer spielen will, muss bereit sein und seine Leistung bringen.»
Alles andere als leere Worte. Gegen die Lakers schmorte Stürmer Dominik Diem trotz des Fehlstarts während 60 Minuten auf der Bank. Und Verteidiger Berni kam nach seinem frühen Fehler nur auf etwas mehr als 11 Minuten Eiszeit.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |