Die leichte Steigerung im zweiten Spiel der Viertelfinalserie (Stand: 0:2) kann man in Lugano als Hoffnungsschimmer betrachten – oder einfach dem Heimvorteil in die Schuhe schieben. Im Endeffekt war Fribourg aber auch da eine Klasse besser. Was können die Tessiner noch ausrichten? Wollen sie den Gegner vom Kurs abbringen, müssen sie ihn überraschen – bloss wie?
Torhüterwechsel
Der Finne Mikko Koskinen hat sein Mojo verloren. Selbst wenn er sich keine argen Fehlgriffe leistet – wie ein Fels in der Brandung wirkt er gerade nicht. Lugano ist jetzt aber auf einen Goalie angewiesen, der sein Team wie ein Überfallkommando anführt. Klar lässt sich eine Serie auch noch drehen, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Aber warum abwarten, wenn man auch jetzt handeln kann? Niklas Schlegel ist bereit, dann sollte man den Schlegel auch einsetzen.
Spontane Gebete? Oder eingreifen?
Die Super-Linie mit Calvin Thürkauf, Daniel Carr und dem gerade orientierungslos wirkenden Michael Joly wird vom Gegner an der kurzen Leine geführt. Aufgrund der Qualität des Trios und der Wahrscheinlichkeitstheorie müssten die aber bald wieder in die Spur finden, hier ist Vertrauen wohl besser als Aktivismus. Den Hebel muss Trainer Luca Gianinazzi woanders ansetzen: Joey LaLeggia als Puckmanager einsetzen, um die Angriffsauslösung auf Vordermann zu bringen. Das Umschaltspiel bereitet Lugano momentan die grösste Mühe, weil die Stürmer die Pucks meist selbst von hinten nach vorne befördern müssen.
Disziplin
Playoff-Mentalität? Das Momentum muss man umgarnen, mit der Brechstange geht da meistens nichts. Dabei geht es nicht bloss um Revanchefouls – obwohl man sich davon in beiden Partien genug leistete. Disziplin einzufordern, ist Sache des Trainerteams, dazu braucht es aber auch ein gewisses Mass an Selbstkontrolle innerhalb der Mannschaft. Das bezieht sich auch auf das Verhalten gegenüber den Schiedsrichtern. Jammern, meckern, lamentieren – kostet alles Energie. Assistenztrainer Krister Cantoni sprach am Montag in einer Drittelpause weise Worte: «Wir müssen uns mit unserem Spiel beschäftigen, nicht mit der Leistung der Schiedsrichter.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |