Es ist Zunder drin in dieser intensiven Serie zwischen den Westschweizern und den Leventinern. Bereits im ersten Duell lodern Emotionen auf, im zweiten kochen sie über. Der Auslöser dafür ist der Check von Lausanne-Verteidiger Fabian Heldner, der Ambris Dominic Zwerger wuchtig trifft.
Ambris Haudegen Tobias Fohrler (105 Kilo auf 195 cm) will sich daraufhin Heldner schnappen, wird aber von Lausannes Topskorer Jiri Sekac entschlossen davon abgehalten.
Genau, der Tscheche legt sich freiwillig mit Fohrler an...
Sekac ist nicht nur ein Vollstrecker, was die Tore betrifft (er entscheidet als Doppeltorschütze das Spiel). Er ist auch ganz vorne dabei, wenn die Fäuste fliegen. So hat er bereits im ersten Match als Unbeteiligter kurzerhand André Heim umgehauen, der mitten in einem Spielerknäuel gestanden ist.
Sekac: «Ich geniesse das»
Als Sekac nach dem Sieg und dem Ausgleich der Serie in der nur mit Ambri-Fans gefüllten Gottardo-Arena für ein Interview vor die TV-Kamera tritt, wird er mit ohrenbetäubenden Pfiffen eingedeckt. Als er Richtung Garderobe vom Eis geht, bekommt er von aufgebrachten Zuschauern hinter der Scheibe bei der Spielerbank unzählige Stinkefinger entgegengestreckt.
Was der Stürmer dazu sagt? «Ich geniesse das.» Und man glaubt es ihm aufs Wort. «Ich habe gesehen, dass sie wirklich wütend waren», so Sekac, «so ist es halt in den Playoffs. Jetzt müssen wir sie am Dienstag nur auch wieder so wütend machen.»
Was nach einem Plan klingt, ist aber nicht der einzige starke Bestandteil im Spiel der Lausanner. Sie haben die Duelle in allen Belangen im Griff. Ihre Offensivaktionen sind stark, ihr Druck konsequent hoch. Und auch physisch setzen sie immer Nadelstiche oder eben Kracher-Checks.
Lausanne muss, Ambri darf – und will
Die Leventiner lassen sich davon jedoch nicht provozieren, haben ihre Emotionen meist im Griff, bleiben geduldig und warten auf die richtigen Momente für ihre Vorstösse. «Wir müssen ihnen nicht beweisen, dass wir härter sind als sie», sagt Routinier Dario Bürgler, «sondern dass wir cleverer sind.»
Lausanne hat sich das Entscheidungsspiel erkämpft, am Dienstag kommts zum Showdown. Zur Belle, wie ein Entscheidungsspiel genannt wird. Es ist die dritte Partie in fünf Tagen. «Hier gehts jetzt nicht mehr um die noch vorhandene Energie. Sondern nur noch um den unbändigen Willen, gewinnen zu wollen», sagt Sekac.
In Sachen Kampfgeist aber kann man einem Team nichts vormachen: Ambri hat es verinnerlicht, das ganze Herzblut und noch etwas mehr in die Waagschale zu werfen. Und: In der kurzen Geschichte der Pre-Playoffs (erstmals letzte Saison) haben bisher immer die schwächer klassierten Teams ihre Serien gewonnen. Bürgler ist überzeugt, dass seine Biancoblu den «Magic Moment», das Momentum, nicht verloren haben. «Wir glauben so sehr daran. Sie müssen, wir dürfen. Wir wollen.»
Mitarbeit: Grégory Beaud.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |