Weil sich das Skandalspiel von 2018 nicht wiederholen soll
Ambri schliesst Gästesektor für Lausanne-Fans

Weil vieles auf ein Hochrisiko-Spiel hindeutet, dürfen heute keine Lausanne-Fans in die Gottardo Arena. Ambri schliesst kurzerhand den Gästesektor. Die Sicherheit der eigenen Fans und Zuschauer geht vor.
Publiziert: 20.03.2022 um 01:02 Uhr
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Noch bevor überhaupt das Spiel angepfiffen wurde am 14. Januar 2018 zwischen Ambri und Lausanne, sorgten Westschweizer Fans in der Valascia für Chaos.
Foto: Zvg
Nicole Vandenbrouck und Dino Kessler

Das Skandalspiel vom 14. Januar 2018 zwischen Ambri und Lausanne in der Valascia bleibt unvergessen. Massive Ausschreitungen trübten jenen Sonntag. Gewaltbereite Chaoten im Westschweizer Fanblock, die von einer deutschen Fan-Gruppierung unterstützt wurden, warfen Pyro-Fackeln in den Familiensektor und zündeten mehrfach Rauchbomben.

Ambri-Präsident Filippo Lombardi sagte damals geschockt: «Ich habe schon mehrfach überhitzte Fans erlebt. Aber so etwas habe ich noch nie gesehen.» Swiss Ice Hockey leitete danach ein Verfahren ein und sprach später Bussen aus – gegen beide Klubs.

In der National League ist für ein solches Szenario ein Kaskadensystem an möglichen Massnahmen wie Ticketkontrolle, Ausweispflicht oder das Verbot von Choreos vorgesehen. Den Lausanne-Fans beispielsweise war der Zutritt zum neuen Ambri-Stadion während dieser Regular Season nur mit Ausweispflicht möglich.

Das führte dazu, dass die einschlägig bekannte Lausanne-Gruppierung «Section Ouest» den Spielen in Ambri ferngeblieben ist. Für das Pre-Playoff-Spiel am Sonntag in Ambri haben sich im Vorfeld jedoch rund 140 Personen aus genau dieser Gruppierung angekündigt. Das versetzte den Klub in Alarmbereitschaft, eine Risikoanalyse wurde vorgenommen, auch in Zusammenarbeit mit der Tessiner Kantonspolizei. Die Fakten deuteten klar auf ein Hochrisiko-Spiel hin.

Deshalb entschloss sich Ambri, den Gästesektor fürs heutige Duell zu schliessen. Denn die Klubs haben bei Heimspielen Hausrecht und entscheiden autonom. Eine reglementarische Bestimmung gibt es nicht. Liga-Direktor Denis Vaucher: «Seitens Ligaführung sind wir grundsätzlich nicht erfreut, wenn ein Klub seinen Gästesektor ganz schliesst.» Doch in diesem Fall geht für die Biancoblu die Sicherheit der eigenen Fans und Zuschauer vor.

Die Leventiner haben sich zwei Matchpucks erspielt und würden mit einem Sieg heute in die Playoffs einziehen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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