Im Oktober 2022 schaffte der damalige Kloten-Sportchef Patrik Bärtschi (39) mit einem denkwürdigen Pausen-Interview bei MySports den Sprung ins kollektive Gedächtnis. Kurz darauf war Bärtschi seinen Posten los, und der EHC Kloten damit den Sportchef, der zusammen mit Trainer Jeff Tomlinson den Aufstieg eingefädelt hatte.
Am 1. Mai 2024 wird Bärtschi nach einer Schaffenspause von mehr als einem Jahr beim grossen SC Bern als Sportchef beginnen – und dem EHC Kloten geht wieder mal die Landepiste aus. Man fragt sich im Dunstkreis des Klubs, wer denn die Berater berät, welche die Führung des EHC Kloten beraten.
Diese Führung liess sich den wenig profilierten Trainer Stephan Mair (56) andrehen, den man hinter dem Rücken von Sportchef Larry Mitchell (56) mitten in der Phase verpflichtete, in der Larry Mitchell im Nebenamt als Trainer gerade eine Serie von Siegen orchestrierte, losgetreten durch zwei eindrückliche Derby-Erfolge. Das ist Slapstick.
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Die sportliche Schadensbilanz der letzten Woche
Die (sportliche) Schadensbilanz der letzten Woche: Zwei Spiele, zwei Niederlagen, Torverhältnis 1:10. Am Freitag in Biel (1:5) lag man schon nach 20 Minuten 0:4 im Hintertreffen, am Samstag gegen Lausanne ist es nach 40 Minuten so weit.
Diese Tendenz war schon zuvor erkennbar, als Kloten in Bern (0:3) und gegen Fribourg (0:4) ohne Torerfolg geblieben war. Der Platz in den Playouts scheint mittlerweile zementiert. Schlimm? Nein. Das ist in etwa das, was man von dieser Mannschaft aus sportlicher Sicht erwarten durfte, eine gute erste Saison als Aufsteiger zu bestätigen, kann unter Umständen schwierig sein – vor allem dann, wenn man einen Erfolgstrainer wie Jeff Tomlinson (53) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr einsetzen kann.
Image-Schaden ist längst angerichtet
Was kann Kloten jetzt noch tun? a) Den Trainerwechsel rückgängig machen, damit die Mannschaft in den Playouts gegen Ajoie mental nicht total am Boden ist. b) Darauf hoffen, dass sich die Mannschaft und der Trainer Mair irgendwann finden. Oder c) davon ausgehen, dass eine der unzähligen Sicherheitsstufen greift, die eine Liga-Qualifikation gegen den Meister der Swiss League verhindern.
Parallel dazu ist der Image-Schaden aber längst angerichtet, dafür hat die erratische Führung gesorgt, die den Klub von einer Unwetterzone in die nächste manövriert. Der nach der Promotion versprochene ruhige Steigflug in turbulenzfreie Höhen erweist sich jedenfalls als Propagandalüge.
Restprogramm: Wer darf noch gegen Kloten?
Die fünf Klubs, die zum Abschluss der Quali noch von lockeren Zu-null-Siegen gegen Kloten ausgehen dürfen: Davos, Lugano, die Lakers, die Tigers und Ambri. Dies natürlich nur, falls man sich nicht für a) entscheidet (siehe oben).
Der Noch-Biel-Verteidiger Yannick Rathgeb (wechselt nach Fribourg) erzielt am Wochenende Tore gegen Kloten und in Ajoie. Das Besondere daran: Am Freitag trifft er als Verteidiger, am Samstag im Jura als Aushilfs-Mittelstürmer. Das nennt sich Vielseitigkeit. Der Wermutstropfen: Biels Niederlage in Ajoie. Die Hoffnungen auf einen Top-6-Platz kann man wohl begraben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |