Ein bisschen Regelkunde gefällig?
Darum ist der achte Platz so wichtig

Regelkunde ist oftmals langweilig – aber es gibt Ausnahmen: Alles über einen Strich, den keiner sehen kann.
Publiziert: 12.01.2024 um 07:19 Uhr
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Knackig: Tessiner-Derby zur Einführung der Play-Ins.
Foto: Michela Locatelli/freshfocus
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Es gibt in der National League eine Pufferzone: Das sind die Plätze elf und zwölf. Der Bereich zwischen gut und böse, gleichbedeutend mit: nach 52 Runden ab auf den Golfplatz. Keine Playoffs, kein Playout. Langweilig, sagen die einen. Grossartig, sagen die anderen. Wer hier endet, darf sich a) über eine Saison ohne (konstruierte) Abstiegssorgen freuen, oder b) er muss sofort einen Krisenkommunikator bemühen, der für den Sommer eine schonungslose Analyse ankündigt. Darauf warten die Fans dann in der Regel vergeblich. 

Zauberwort: Play-In

Wer sich über dieser Pufferzone wiederfindet, aber den direkten Playoff-Zug verpasst (Plätze sieben bis zehn), darf trotzdem zuversichtlich sein: Play-In heisst das Zauberwort. Dieser Modus (löst ab dieser Saison die Pre-Playoffs ab) sieht für die Plätze sieben und acht eine zweite Chance vor: Wer verliert, darf gegen den Sieger des Duells Neunter gegen Zehnter um den letzten verbliebenen Playoffplatz antreten. 

Die Regular Season erfährt durch diese Modusänderung mehr Dramatik: Zwischen Rang acht und neun ist eine zusätzliche Grenze entstanden, selbst wenn sie nicht sichtbar ist. Dabei greift das Belohnungsprinzip, weil die Chancen auf eine Playoff-Teilnahme für die Plätze sieben bis zehn nicht mehr identisch sind wie zuvor im Pre-Playoff-Modus. Ein raffinierter Schachzug der Regelmacher: Noch mehr Nervenkitzel, Drama, Kontroversen und irgendwann: Gejammer. Herrlich. Wer als Siebter rausfliegt? Siehe b), weiter oben im Text.

Werbepausen: Anreiz für Wutbürger

PS. Das Play-In (ab 7. März) ist auch der Startschuss für die Einführung des «Commercial Breaks» im Schweizer Eishockey. Pro Spieldrittel wird dann das Festprogramm einmal für eine Werbepause von 45 Sekunden unterbrochen. Das entspricht einem normalen Spielunterbruch und wird höchstens dem auffallen, der sich darüber aufregen möchte. Ein Anreiz für Wutbürger: Üblicherweise gibt es ja viele, die sich aufregen möchten.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
30
28
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
29
7
53
4
EHC Kloten
EHC Kloten
30
-2
50
5
SC Bern
SC Bern
29
16
49
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
SCL Tigers
SCL Tigers
28
4
41
8
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
29
-16
39
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
30
-18
36
13
HC Lugano
HC Lugano
28
-25
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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