Ist die Welt verrückt geworden oder war sie das früher schon? Mindestens im Mikrokosmos Eishockey war die Welt früher bedeutend verrückter. Wenn heute von der mentalen Verarbeitung von Wettkämpfen gesprochen wird, rauchte man früher einfach eine Zigarette, und alles war in Ordnung.
Wird heute ein Profi mit einer Zigarette erwischt, wird er vom Wutbürgertum bei X erst auf seine Pflichten als Vorbild hingewiesen und dann im Namen der Löschkultur vernichtet. Was früher tatsächlich besser war? Die Verwegenheit.
National League
Gartenfest-Boxer, vom Weltmeister verprügelt
Nehmen wir das Beispiel von Eric Landry, der im Playout-Final 2005 zwischen Lausanne und Fribourg zu einer Art Stil-Ikone wurde, weil sein Team (Lausanne) ein bereits schlimmes Foto durch die Bildbearbeitungs-Mangel (damals noch auf rudimentärem Niveau) drehen liess, um ein noch schlimmeres Bild zu bekommen. Landry, der sich bei einer Attacke des Fribourger Stürmers Jeff Shantz das Joch- und Nasenbein gebrochen und mehrere Schnittverletzungen erlitten hatte, sah auf dem bearbeiteten Bild aus wie ein Hollywood-Gartenfestboxer, der vom Weltmeister zehn Runden lang durch den Ring geprügelt wurde.
Der damalige Präsident des HC Lausanne, Robert Lei-Ravello, sprach danach von einem «Attentat» auf Landry, weil der damalige Trainer des Gegners, Mike McParland, vor der Serie in bester Slapshot-Manier davon gesprochen hatte, dass man Landry eine Spezialbehandlung zukommen lassen werde. Wildwest in der Westschweiz, Unterhaltungsfaktor 10 von 10, in Bern blickte Marc Lüthi für einmal neidisch nach Fribourg. Aber nur kurz.
Karma: Abstieg
Das bearbeitete Foto Landrys wurde von Lausanne gezielt in Umlauf gebracht, um den Einzelrichter unter Druck zu setzen, brachte damit im Endeffekt aber nur das Schicksal gegen sich auf: Karma nennt sich das. Lausanne stieg in die NLB ab.
Wer wissen möchte, wie Eric Landry heute aussieht, braucht nur auf die Spielerbank Ambris zu schauen. Er steht dort als Assistenztrainer.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |