Für Kloten endet der erste Derby-Abend seit Januar 2018 mit einem wunderbaren Schlusspunkt, als Aaltonen einen Konter zum 2:1-Siegestreffer abschliesst. Die Stimmung unter dem Grossteil der über 7000 Fans ist ausgelassen.
Schon vorher jagen die beiden Teams den Puls ihrer Fans hoch. Nach zehn Minuten kommt es gleich zu mehreren Schlägereien. Der Auslöser? David Reinbacher, das erst 17-jährige Verteidiger-Juwel. Der Vorarlberger setzt nur ganz leicht bei ZSC-Goalie Ludovic Waeber nach.
Doch die ZSC Lions verlieren deswegen den Kopf. Garrett Roe und Phil Baltisberger stürmen dem Junioren nach und wollen ihm an den Kragen. Während Roe von Marc Marchon abgefangen wird, greift sich Rächer Baltisberger den Jüngling. Kloten-Topskorer Jonathan Ang kommt Reinbacher zur Hilfe, während sich ZSC-Hüne Christian Marti Marchon vorknöpft und Roe und Steve Kellenberger einen packenden Ringkampf auf Augenhöhe liefern.
«…und dann ist es plötzlich losgegangen»
Wie hat Reinbacher die Szene gesehen? «Ich bin einfach mal rangefahren. Ich wollte eigentlich nicht mal den Goalie berühren. Und dann ist es plötzlich losgegangen. Ich wollte mich dann nur noch schützen. Meine Teamkollegen waren sofort zur Stelle, um mich zu schützen.»
Die Szene gibt Kloten Mumm. «Ich habe einfach versucht, mein Spiel zu spielen», sagt der Österreicher, der seit vier Jahren in Kloten spielt und auch schon letzte Saison in der Swiss League zum Zug kam. «Und klar: Wenn man als Junger etwas hartnäckig oder frech ist, haben das viele nicht so gern.»
Dass die NHL-Scouts fast nur wegen ihm in die NL-Stadien kommen, kümmere ihn «fast nicht», sagt der 1,89 Meter gross Schlaks. «Ich habe so viel Freude mit diesem Team. Jeder gibt mir ein Lächeln und die Trainer schenken mir ihr Vertrauen. Ich muss wirklich Danke sagen.» Über 17 Minuten pro Spiel steht der 17-Jährige auf dem Eis.
ZSC zu spät aus der Pause: «Das darf nicht passieren»
Sein nächstes Ziel sei es nun, in der A-Nati zu spielen. Österreichs Schweizer Nationalcoach Roger Bader sind Reinbachers Auftritte nicht entgangen. Er hat sich bereits gemeldet.
Derweil sagt Denis Hollenstein, der ehemalige Kloten-Captain, nach seinem ersten Derby auf ZSC-Seite: «Kloten hat sicher verdient gewonnen. Wir haben nicht unsere beste Leistung abrufen können. Es gab diese Raufereien und so. Ich denke, wir müssen da schneller zu unserem Spiel zurückfinden.» Für ihn sei es speziell gewesen. «Ich habe vor neun Jahren schon einmal mit Servette hier gespielt. Aber das war schon einmal eine ganz andere Hausnummer. Die Stimmung war geladen. Es war eine Super-Atmosphäre.»
Wie es möglich war, dass die Lions nach der zweiten Pause zu spät aus der Kabine kamen und sich damit eine Strafe einhandelten, kann sich Hollenstein nicht erklären. Er pustet durch: «Keine Ahnung. Das darf nicht passieren.» Dass die Gästekabine wegen des Umbaus des zweiten Eisfeldes nun im hintersten Winkel ist, darf keine Ausrede sein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |