1983 war der EHC Biel letztmals Meister. Zu einer Zeit, als es noch keine Playoffs gab. In einem Playoff-Final stand das Team noch nie. Daher kann für die Seeländer bei der Titel-Entscheidung die mangelnde Erfahrung zum Problem werden. Könnte man meinen. Ist aber nicht so – Biel wird von acht Meistersäulen getragen:
Beat Forster (40, Verteidiger) – 6 Titel
Meister 2002, 2005, 2009, 2011, 2015 mit Davos und 2008 mit den ZSC Lions. Der Appenzeller spielt auch im fortgeschrittenen Alter noch immer gross auf, kann jeden Gegenspieler einschüchtern.
Robin Grossmann (35, Verteidiger) – 2 Titel
Zusammen mit Forster 2009 und 2011 in Davos Meister. Ist auf seine älteren Tage vom Offensiv- zum verlässlichen Defensivverteidiger geworden.
Luca Cunti (33, Stürmer) – 2 Titel
2012 und 2014 mit den ZSC Lions. Muss sich regelmässig mit Verletzungen herumschlagen, aber wenn er fit ist, dann sind seine Aktionen noch immer eine Augenweide.
Mike Künzle (29, Stürmer) – 2 Titel
Zusammen mit Cunti 2014 mit den ZSC Lions Meister. Dazu auch noch 2018. Hat sich in Biel enorm weiterentwickelt, der Bieler Aggressivleader vor dem gegnerischen Tor.
Luca Hischier (28, Stürmer) – 2 Titel
Meister mit Bern 2016 und 2017. Der Transfer nach Biel verlieh auch der Entwicklung des Bruders von NHL-Star Nico Hischier nochmals einen mächtigen Schub.
Gaëtan Haas (31, Stürmer) – 1 Titel
Ein wichtiges Element beim letzten Titel des SC Bern 2019. Der Captain und Kopf des Teams führt in Biel die geniale H2O-Linie (Haas, Hofer, Olofsson) an.
Etienne Froidevaux (34, Stürmer) – 1 Titel
Meister 2010 mit seinem Stammklub SCB. Hält als kluger Center die vierte Linie zusammen. Beendet nach dem Final seine Karriere.
Noah Schneeberger (34, Verteidiger) – 1 Titel
Gemeinsam mit Forster 2015 in Davos Meister. Hat im Herbst seiner Karriere nochmals zu seinen Stärken gefunden, kann ein ekliger Gegenspieler sein.
Diese acht Spieler bringen es zusammen auf 17 Schweizer Meistertitel, was eine beeindruckende Summe ist. Ohne in der Playoff-Epoche selbst je Meister geworden zu sein, stellt Biel eine meisterliche Mannschaft. Dazu kommt, dass einige der Ausländer ebenfalls schon grosse Titel eingefahren haben.
Klar im Vorteil gegenüber Servette
Toni Rajala ist mit Finnland zweifacher Weltmeister und Olympiasieger. Harri Säteri ist mit Finnland Weltmeister und Olympiasieger. Jere Sallinen ist mit Finnland zweifacher Weltmeister. Fabio Hofer, Österreicher mit Schweizer Lizenz, wurde 2011 mit Salzburg österreichischer Meister. Der Kanadier Riley Sheahan konnte 2013 mit Grand Rapids in der AHL den Calder Cup gewinnen. In der Bieler Mannschaft gibt es somit insgesamt 13 Spieler, die total 26 grosse Triumphe feiern konnten.
Bei Final-Gegner Servette sieht das bescheidener aus. Schweizer Meister gibt es im Kader nur zwei: Roger Karrer und Marco Miranda jeweils 2018 mit den ZSC Lions. Da steht es somit 17:2 für Biel. Je einen Meistertitel im Ausland holten Valtteri Filppula (Stanley Cup), Henrik Tömmernes (Schweden), Sami Vatanen und Yohann Auvitu (jeweils in Finnland). Dazu gibt es drei Olympiasieger (Filppula, Hartikainen, Vatanen), vier Weltmeister (Filppula, Hartikainen, Omark, Vatanen) und einen zweifachen Champions-Hockey-League-Gewinner (Tömmernes). Das ergibt in der Endabrechnung 26:15 für Biel.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |