Klarer Vorteil gegenüber Servette
Der EHC Biel wird von acht Meistersäulen getragen

40 Jahre war der EHC Biel nicht mehr Schweizer Meister. Und trotzdem bringen die Seeländer viel Titelerfahrung in den Playoff-Final mit.
Publiziert: 10.04.2023 um 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2023 um 09:13 Uhr
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Schon sechs Meistertitel – kommt bei Beat Forster demnächst ein siebter dazu?
Foto: Blicksport
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Marcel AllemannReporter Eishockey

1983 war der EHC Biel letztmals Meister. Zu einer Zeit, als es noch keine Playoffs gab. In einem Playoff-Final stand das Team noch nie. Daher kann für die Seeländer bei der Titel-Entscheidung die mangelnde Erfahrung zum Problem werden. Könnte man meinen. Ist aber nicht so – Biel wird von acht Meistersäulen getragen:

Beat Forster (40, Verteidiger) – 6 Titel

Meister 2002, 2005, 2009, 2011, 2015 mit Davos und 2008 mit den ZSC Lions. Der Appenzeller spielt auch im fortgeschrittenen Alter noch immer gross auf, kann jeden Gegenspieler einschüchtern.

Robin Grossmann (35, Verteidiger) – 2 Titel

Zusammen mit Forster 2009 und 2011 in Davos Meister. Ist auf seine älteren Tage vom Offensiv- zum verlässlichen Defensivverteidiger geworden.

Luca Cunti (33, Stürmer) – 2 Titel

2012 und 2014 mit den ZSC Lions. Muss sich regelmässig mit Verletzungen herumschlagen, aber wenn er fit ist, dann sind seine Aktionen noch immer eine Augenweide.

Mike Künzle (29, Stürmer) – 2 Titel

Zusammen mit Cunti 2014 mit den ZSC Lions Meister. Dazu auch noch 2018. Hat sich in Biel enorm weiterentwickelt, der Bieler Aggressivleader vor dem gegnerischen Tor.

Luca Hischier (28, Stürmer) – 2 Titel

Meister mit Bern 2016 und 2017. Der Transfer nach Biel verlieh auch der Entwicklung des Bruders von NHL-Star Nico Hischier nochmals einen mächtigen Schub.

Gaëtan Haas (31, Stürmer) – 1 Titel

Ein wichtiges Element beim letzten Titel des SC Bern 2019. Der Captain und Kopf des Teams führt in Biel die geniale H2O-Linie (Haas, Hofer, Olofsson) an.

Etienne Froidevaux (34, Stürmer) – 1 Titel

Meister 2010 mit seinem Stammklub SCB. Hält als kluger Center die vierte Linie zusammen. Beendet nach dem Final seine Karriere.

Noah Schneeberger (34, Verteidiger) – 1 Titel

Gemeinsam mit Forster 2015 in Davos Meister. Hat im Herbst seiner Karriere nochmals zu seinen Stärken gefunden, kann ein ekliger Gegenspieler sein.

Diese acht Spieler bringen es zusammen auf 17 Schweizer Meistertitel, was eine beeindruckende Summe ist. Ohne in der Playoff-Epoche selbst je Meister geworden zu sein, stellt Biel eine meisterliche Mannschaft. Dazu kommt, dass einige der Ausländer ebenfalls schon grosse Titel eingefahren haben.

Klar im Vorteil gegenüber Servette

Toni Rajala ist mit Finnland zweifacher Weltmeister und Olympiasieger. Harri Säteri ist mit Finnland Weltmeister und Olympiasieger. Jere Sallinen ist mit Finnland zweifacher Weltmeister. Fabio Hofer, Österreicher mit Schweizer Lizenz, wurde 2011 mit Salzburg österreichischer Meister. Der Kanadier Riley Sheahan konnte 2013 mit Grand Rapids in der AHL den Calder Cup gewinnen. In der Bieler Mannschaft gibt es somit insgesamt 13 Spieler, die total 26 grosse Triumphe feiern konnten.

Bei Final-Gegner Servette sieht das bescheidener aus. Schweizer Meister gibt es im Kader nur zwei: Roger Karrer und Marco Miranda jeweils 2018 mit den ZSC Lions. Da steht es somit 17:2 für Biel. Je einen Meistertitel im Ausland holten Valtteri Filppula (Stanley Cup), Henrik Tömmernes (Schweden), Sami Vatanen und Yohann Auvitu (jeweils in Finnland). Dazu gibt es drei Olympiasieger (Filppula, Hartikainen, Vatanen), vier Weltmeister (Filppula, Hartikainen, Omark, Vatanen) und einen zweifachen Champions-Hockey-League-Gewinner (Tömmernes). Das ergibt in der Endabrechnung 26:15 für Biel.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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