Traum vom ersten Titel lebt
Damien Brunner verdankt Ambri seine Wunderheilung

Als der EHC Biel am Mittwoch in Zürich in den Playoff-Final einzieht, ist Damien Brunner mittendrin. Hinter seinem wundersamen Comeback steckt eine unglaubliche Geschichte.
Publiziert: 06.04.2023 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2023 um 23:52 Uhr
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Ein strahlender Damien Brunner feiert mit den Biel-Fans den Final-Einzug.
Foto: freshfocus
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Er klopfte sich mit dem Handschuh ans Bein und schlug mit dem Stock frustriert aufs Eis. Damien Brunner spürte sofort, dass es ihn gröber erwischt hat. Als er im Viertelfinal-Spiel 4 in Bern bei einem Zweikampf unglücklich verkantete und im Eis hängen blieb (siehe Video unten). «Nach dem MRI hiess es: vier Wochen Pause», sagt der 37-Jährige. Die Saison schien für ihn wegen der erlittenen Muskelverletzung gelaufen.

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Doch dann habe ihn Ambri-Stürmer Dario Bürgler (35), einst sein Teamkollege bei Lugano und in der Nati, angerufen und ihm gesagt: «Wenn du in dieser Saison nochmals spielen willst, dann komm sofort hier runter.» Der Ambri-Staff würde das möglicherweise hinbekommen. Brunner packte seine Sachen und fuhr südwärts. «Ich war während zehn Tagen im Tessin bei Ambris Physiotherapeuten. Dazu half mir auch ihr Konditrainer. Und Sportchef Paolo Duca ermöglichte mir, dass ich in Ambri aufs Eis konnte», erzählt Brunner und fügt mit einem Lächeln an: «Es hat funktioniert – es ist eine Wunderheilung.»

Comeback nach 15 Tagen statt vier Wochen

Zunächst hatte er in einem Ferienhäuschen gewohnt, das er von seinem Grossvater übernommen hat. «Doch als ich dann in Ambri aufs Eis ging, wurde der Weg zu lang und ich bin bei Bürgler eingezogen.» In Worte könne er seine Dankbarkeit für Physiotherapeut Emanuele Sarcinella und Konditrainer Lukas Oehen nicht fassen: «Sie haben auch in ihrer freien Zeit am Wochenende je vier Stunden täglich mit mir gearbeitet – ohne irgendwelche Forderungen. Es ist der Wahnsinn und bedeutet mir unglaublich viel!»

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So gab Brunner tatsächlich 15 Tage nach dem Unfall in Bern im vierten Halbfinal-Spiel in Zürich sein Comeback. Er stand mittendrin, als Biel Geschichte schrieb und mit dem 5:3-Sieg erstmals in den Playoff-Final einzog. Für Brunner ist es das dritte Mal nach 2016 und 2018 mit Lugano, dass er mit einem Team die Finalspiele erreicht. Selbst eingreifen konnte er aber nur 2016. 2018 verpasste er die Playoffs wegen eines Beinbruches. Verloren gingen beide Finals.

Doch noch Meister mit 37?

Daher ist der Zürcher bislang der Unvollendete – der Meistertitel fehlt ihm in seiner grossen Karriere noch. «Das wurmt mich und wird mir auch immer vorgeworfen», sagt er. «Deshalb ist es natürlich das grosse Ziel, diesen jetzt zu holen. Es ist wunderschön, dass ich mit 37 nochmals die Chance erhalte.» Früher in Lugano habe er sich zu viel Druck gemacht: «Aber jetzt in Biel fühle ich mich frei und spüre keinen Druck, dies erreichen zu müssen. Klar will ich es unbedingt, aber meine Karriere definiert sich für mich nicht darüber, ob ich es schaffe.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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