Die Optimisten in Fribourg schauen auf die Viertelfinal-Serie gegen den SCB zurück. Wie jetzt im Halbfinal gegen Lausanne hatte man auch da einen 3:1-Vorsprung und zwei Matchpucks verspielt. Und dann die Berner im Showdown in der Hauptstadt in die Knie gezwungen.
Doch damals war Gottéron im sechsten Spiel (3:4 n.V.) über weite Strecken am Drücker gewesen. Gegen Lausanne sah es da am Donnerstag bei der 1:4-Niederlage anders aus. Man hatte Mühe, den Qualisieger in den Griff zu bekommen, und war phasenweise in der eigenen Zone beim Puckmanagement überfordert und viel zu fehlerhaft.
Lag es an der Nervosität? Oder ist der Tank beim routinierten Team leer? «Die Lausanner sind ja auch müde. Sie hatten auch nicht weniger Spiele im Viertelfinal gegen Langnau», entgegnet Trainer Lars Leuenberger (50). «Es ist die Gelassenheit, diese Coolness, die wir brauchen. Die haben wir in vielen Situationen vermissen lassen.»
Bertschy seit Reideborns Fehlgriff ohne Tor
Während die Saanestädter je länger je mehr dem Verschleiss einer harten Saison – zum vollen Quali- und Playoff-Programm kamen die Champions League und der Spengler Cup – und den Ausfällen der Schlüsselspieler Lucas Wallmark und Jacob De la Rose Tribut zollen, konnte Lausanne die Pace zuletzt erhöhen.
«Lausanne hat sicher in den letzten beiden Spielen ein aggressiveres Forechecking betrieben. Sie waren ein wenig schneller», sagt auch Leuenberger. «Am Dienstag waren sie klar besser. Diesmal hatten wir auch genug Chancen. Doch wir müssen sicher eine Lösung finden, um ihnen ihre Rushes wieder wegzunehmen.»
Bei Gottéron liefert die zweite Linie keine Tore mehr, seit Linden Vey für Wallmark in der ersten Reihe spielt und Ersatzmann Daniel Ljunggren für ihn nachrückte. So hat Nati-Stürmer Christoph Bertschy, trotz bester Chancen, seit neun Spielen und dem Fehlgriff von SCB-Goalie Adam Reideborn nicht mehr getroffen.
Doch Leuenberger will sich trotz des Umstands, dass bisher noch nie ein Team gleich zweimal ein Game 7 in der Fremde gewonnen hat, nicht ins Boxhorn jagen lassen. «Davor hatte auch noch nie jemand mit Gottéron den Spengler Cup gewonnen …» Für ihn ist alles eine Frage des Kopfs.