Rund ums Zähringer Derby ist ein Name in aller Munde: Chris DiDomenico. Der Kanadier ist ein Mann, den man einfach nie aus den Augen lassen darf. Im Laufe seiner Karriere hat «DiDo» immer wieder von sich reden gemacht. Oft im Guten – nicht selten auch im weniger Guten.
Nun entschied sich der 33-Jährige im Sommer, Gottéron zu verlassen, um seine Karriere bei Erzrivale Bern fortzusetzen. Und am Sonntagabend ist er erstmals mit seinem neuen Klub zurück in Fribourg. 45 Minuten vor dem Startbully siehts beim Aufwärmen aus, als wäre nichts geschehen. Mit der Nummer 88 auf dem Rücken dreht DiDomenico seine Runden auf dem Eis. Auf der Tribüne? Nichts zu sehen.
«Um ehrlich zu sein, habe ich auch nichts erwartet», sagt der Stürmer nach dem Berner Sieg (2:1 n.V.). «Es ist Business. Jetzt spiele ich in Bern und muss alles dafür tun, dass meine Mannschaft gewinnt.» Es sei «ein Spiel wie jedes andere» gewesen.
Die Fans werden beim Einlaufen der Mannschaften trotzdem heiss, als der Name des Kanadiers vom Speaker genannt wird. Einige Pfiffe kommen von den Tribünen. «Ich habe nichts gehört», so der Hauptdarsteller lachend. Die Beleidigungen gegen ihn dürften ihm aber nicht entgangen sein.
«Ich habe einen Schlag an den Kopf bekommen»
Nach einer Charge von Samuel Walser bleibt DiDomenico zunächst am Boden liegen, steht dann aber schnell wieder auf. Hat er simuliert, um eine Strafe gegen seinen ehemaligen Teamkollegen zu provozieren? «Nein, ich habe einen Schlag an den Kopf bekommen», verteidigt er sich. Die Fribourger Fans sehen es selbstredend anders. Und sie lassen ihn das mit unschönen Beleidigungen wissen.
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«Walser hat sich sofort entschuldigt», erzählt DiDomenico. «Ich bin ihm nicht böse, weil ich wirklich glaube, dass er nicht versucht hat, mir weh zu tun. Nur weil wir nicht mehr mit demselben Trikot spielen, heisst das nicht, dass wir uns nicht mehr respektieren.»
Auf dem Eis versucht «DiDo» viel, hat aber keinen Erfolg. «Ich will immer punkten und meinem Team zum Sieg verhelfen. Aber letztlich haben wir zwei Punkte geholt und wir haben eine gute Phase. Das ist also sehr positiv.»
Nach den Interviews begibt sich DiDomenico in Richtung der Gottéron-Garderobe. «Wir haben uns vor dem Spiel nicht geschrieben, aber ich freue mich darauf, mit den alten Kollegen zu plaudern. Auf dem Eis gibt es keine Freundschaft, aber ausserhalb des Eises schätzen wir uns wirklich», sagt der Kanadier. Dann plaudert er mit Gottéron-Captain Julien Sprunger – und von Dave Sutter und David Desharnais gibts herzliche Umarmungen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |