Wer in seiner Mannschaft die Tore schiesst, ist Dan Tangnes laut eigener Aussage vollkommen egal. Eigentlich. Aber nach Dario Simions grandiosem Auftritt in Spiel fünf freut sich der EVZ-Trainer etwas mehr. «Wenn ein Spieler eine harte Zeit hatte und viel durchmachen musste, ist das umso schöner», so Tangnes.
Eine einfache Saison hatte Simion wahrlich nicht. Zunächst die schwere Schnittverletzung, die sich der Stürmer Ende Oktober zugezogen und in Lausanne vergeblich auf den Arzt gewartet hatte. Zur Erinnerung: Simion wurde am Unterschenkel von der Schlittschuhkufe eines Gegners getroffen. Zur Erstbehandlung in der Kabine kam es nicht, die Zuger mussten den Transport ins Spital vor Ort selber organisieren. Von dort fuhr ihn ein Radio-Journalist mitten in der Nacht zurück nach Zug und dort ins Spital.
Mitte Januar schaffte Simion das rechtzeitige Comeback, um noch von Nati-Trainer Patrick Fischer ins Olympia-Team geholt zu werden. In Peking dann der mehrtägige Quarantäne-Schock nach einem positivem Corona-Test. Erst nach neun (!) Tagen in Isolation konnte Simion wieder zum Team stossen. Er durfte im Viertelfinal gegen Finnland zwar noch ran, aber danach war das Olympia-Turnier für die Schweiz vorbei.
Nach seiner Rückkehr musste der 27-Jährige eine Durststrecke überstehen, schoss die restlichen zehn Quali-Partien kein einziges Tor. Erst im Playoff-Viertelfinal gegen Lugano sowie im -Halbfinal gegen Davos traf er je einmal. Im Star-Sturm mit Captain Jan Kovar und Grégory Hofmann schien der Wurm drin. Dann der Wechsel: Tangnes stellt um und Fabrice Herzog übernahm im vierten Final-Spiel Hofmanns Platz.
So kams zum Spitznamen «Pronto»
Beim ersten Sieg gegen die Zürcher erzielte Simion das 3:1 und war schon ziemlich happy, weil er bei den drei Pleiten zuvor zweimal den Siegtreffer auf dem Stock hatte und scheiterte. Und nun der Hattrick in Spiel fünf, mit dem Simion die Zürcher praktisch im Alleingang abgeschossen hat. «Bei Pronto kann man fast schon vom Ketchup-Effekt sprechen», so Tangnes.
Pronto? Der EVZ-Trainer grinst. «Das ist mein Name für Dario.» Die lustige Erklärung dafür: Als der Trainer in seiner Anfangszeit Simion anrief – beide sind seit 2018 beim EVZ – meldete sich der Tessiner am Telefon mit «Pronto». Bis der Norweger wusste, dass das für italienisch Sprechende so üblich ist, hatte sich der Spitzname für Simion bereits eingebürgert.
Und Simion selbst? Er stellt nach dem zweiten Sieg die Teamleistung in den Vordergrund, streicht dabei Kovar und Herzog («Sie spielen unglaublich.») hervor. Sagt dann aber dennoch: «Tore zu schiessen stärkt das Selbstvertrauen. Das tut gut.» Ob jemand für ihn den Puck seines ersten Karriere-Hattricks geholt hat, weiss Simion unmittelbar nach dem Spiel nicht mal. Wichtiger sei sowieso der Sieg, «und gleichzeitig, dass wir ihn schnell abhaken». Um für Duell Nummer sechs bereit zu sein. Es steigt am Freitag im Hallenstadion.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |