Halbzeit-Noten der NL-Klubs
Verwunderung rund um Kloten und nie Langeweile beim SCB

Kaum hat der Dezember begonnen, hat das Gros der National League schon die Hälfte aller Quali-Spiele absolviert. Der ideale Zeitpunkt für Blick, Bilanz zu ziehen und die 14 Teams zu benoten.
Publiziert: 04.12.2024 um 14:42 Uhr
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«Perfect Match»: Der neue Trainer Lauri Marjamäki und der EHC Kloten.
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

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Kloten – Note: 6

Man reibt sich verwundert die Augen: Kloten ist auferstanden, nach einer Saison mit totalem Chaos. Das passiert, wenn ein Trainer (Lauri Marjamäki, Finnland) und eine Mannschaft ein «Perfect Match» sind, dieser ihr ein zugeschnittenes System verpasst, die Spieler in ihren Rollen aufgehen und an einem Strang ziehen – und so die Liga mal kurz aufmischen.

Davos – Note: 5,5

Es war eine schmerzhafte Klatsche, die den Davosern die Köpfe zurechtgerückt und sie auf die Erfolgsstrasse gebracht hat: Nach dem 0:7 gegen die SCL Tigers nahm der HCD Schwung auf und setzt im zweiten Headcoach-Jahr von Holden aus einer sattelfesten Defensive zu mal geordneten, aber auch spektakulären Sturmläufen an. Alles ist möglich, und Holdens Vertragsverlängerung verdient.

Bern – Note: 5,5

So muss es sein. Der SCB bietet auf und neben dem Eis beste Unterhaltung. Dafür, dass auch ohne Krise über den SCB diskutiert wird, sorgen die feststehenden Abgänge. Doch jetzt sind NL-Topskorer Czarnik und Abwehrchef Nemeth noch da – und das drittplatzierte Tapola-Team 2.0 ein Titelkandidat.

ZSC Lions – Note: 5,5

Gibt es den Meister-Blues noch? In Zürich ist nicht viel davon zu spüren. Es will wohl keiner den Zorn von Trainer Crawford heraufbeschwören. Die Lions spielten zwar nicht immer am oberen Limit, haben zuletzt aber aufgedreht. Nachdem man den Titel endlich geholt hat, spielt das Team befreit auf. Niemand ist so gut besetzt wie der Meister.

Biel – Note: 5

Das Verletzungspech ist ein weiteres Mal riesig, doch aus der Not wird eine Tugend gemacht und sogar ein 15-Jähriger eingesetzt, was für landesweiten Applaus sorgt. Rang 7 unter diesen Voraussetzungen ist top. Mit Trainer Filander (Sd) ist Ruhe eingekehrt. Doch Biel muss aufpassen, die Reserve zu Ambri und Rappi im Niemandsland beträgt nur 5 Punkte.

Zug – Note: 4,5

Licht und Schatten wechseln sich ab beim EVZ. Auf Peinlich-Pleiten folgen zwar Reaktionen, doch die Ruhe und Stabilität von Meistergoalie Genoni (erst ein Spiel) wird schmerzlich vermisst. Nach Bekanntgabe des Abgangs von Trainer Tangnes setzt das Team ein Zeichen (5:0 gegen Kloten), und verliert dann zwei Spiele kläglich. Die Zuger müssen sich entscheiden, welches Gesicht sie künftig an den Tag legen wollen.

SCL Tigers – Note: 4,5

Mitte November zogen dunkle Wolken über dem Emmental auf. Zahlreiche verletzte Leistungsträger und vier Niederlagen in Folge. Doch Langnau hat es geschafft, sich rauszustrampeln und zu stabilisieren. Sicher auch ein Produkt der unaufgeregten Schaffensweise in der Führung. Arbeiten müssen die Tigers aber an ihrer Konstanz.

SCRJ Lakers – Note: 4

Fertig lustig am Obersee. Nach einer Hochphase zum Saisonstart landen die Lakers in der brutalen Realität. Fünf Pleiten in Serie. Der letzte Sieg davor ist ein 3:0 gegen das Krisen-Lugano. Nun steckt der SCRJ selbst in der Krise. Verletzte Ausländer hin, rekonvaleszente Schweizer her: Es fehlen Leader, die in deren Bresche springen. Zu viel Durchschnitt.

Lausanne – Note: 4

Die Schwankungen beim Vize-Meister sind riesig. In Bern (2:7), in der Champions League gegen Servette (total 4:12), in Zug (2:6), in Biel (1:6) und gegen Davos (2:5 und 2:6) bekam das Ward-Team die Bude voll. Doch es gab auch einen 2:0-Sieg gegen Meister ZSC und mit Platz 4 ist man solide klassiert.

Ambri – Note: 3,5

Was ist bloss in Ambri los? Die Unbeständigkeit ist die einzige Konstante. Zu viele potenzielle Goalgetter rennen ihrer Tor-Form nach. Hinter Ex-NHL-Stürmer Kubalik sind Altstar Bürgler (36) und Youngster Landry (22) die produktivsten Spieler. Und die mit ausländischen Hochkarätern besetzte Abwehr verliert zu oft den Überblick.

Fribourg – Note: 3

Die Drachen haben sich zuletzt mit zwei Siegen auf Platz 8 vorgeschoben. Trainer Emond, der nach der Saison durch Roger Rönnberg ersetzt wird, hat dabei den noch torlosen Mottet (wie davor schon Rathgeb) auf die Tribüne verbannt. Ob die Turbulenzen, die im DiDomenico-Abgang gipfelten, überstanden sind, ist eine andere Frage.

Servette – Note 3

Auch in dieser Spielzeit kommt der Champions-League-Sieger in der Liga nicht auf Touren, auch wenn zuletzt vier Siege in Folge die Lage entschärften. Man ist auf Gedeih und Verderb von den Ausländern abhängig. Doch Spacek ist schon nach Prag geflüchtet und Hartikainen und Vatanen sollen Ende Saison auch nach Hause gehen wollen.

Ajoie – Note: 3

Es ist zwar nicht so, dass aus dem chronischen Punktelieferanten plötzlich ein unwiderstehliches Siegerteam geworden ist. Aber der Trainerwechsel hatte den gewünschten Effekt. Wer die Jurassier seither nicht erst nimmt, dem werden die Ohren langgezogen. Diesbezügliche Nachfragen sind an Lugano oder den ZSC zu richten.

Lugano – Note: 2

Haarsträubende Leistungen, tiefer Fall in der Tabelle und zuletzt auch noch ein Fan-Streik. Es geht drunter und drüber in Lugano. An ihrem Trainer Gianinazzi hält die Führung bis jetzt trotzdem beharrlich fest. Die schlüssige Antwort auf die Frage, ob das nun bewundernswert mutig oder unfassbar töricht ist, steht noch aus.

Externe Inhalte
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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
36
22
72
2
SC Bern
SC Bern
36
24
67
3
ZSC Lions
ZSC Lions
33
31
65
4
HC Davos
HC Davos
37
21
63
5
EHC Kloten
EHC Kloten
37
-8
59
6
EV Zug
EV Zug
35
22
56
7
SCL Tigers
SCL Tigers
36
4
51
8
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
36
-7
50
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
37
-10
50
10
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
35
-4
47
11
EHC Biel
EHC Biel
34
-3
46
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
36
-21
46
13
HC Lugano
HC Lugano
35
-24
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
35
-47
33
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