Auf einen Blick
Lugano sinkt immer tiefer
Das Jahresende naht und damit auch die Ausstrahlung der Komödie «Und täglich grüsst das Murmeltier» auf den TV-Stationen. Auch in Lugano grüsst das Murmeltier wieder einmal – humorlos. Die Bianconeri sind in der Krise, haben sieben der letzten neun Partien verloren, zuletzt in vier Spielen in Folge fünf Tore kassiert und nur noch Ajoie in der Tabelle hinter sich. Trainer Luca Gianinazzi (31) wirkt ratlos, keine seiner Massnahmen greift und er gerät immer mehr unter Druck.
Sportchef Hnat Domenichelli (48) zeigt derweil auf die Spieler und droht damit, einen wegzuschicken, wenn sich die Lage nicht bessert. Und zu RSI sagte er: «Ich stehe zum Trainer, wenn jemand gehen muss, bin ich es. Den Trainer zu entlassen, ist eine zu einfache Lösung.» Damit hat er wohl recht. Die Klub-Führung möchte eigentlich das «Projekt Gianinazzi», das schon zwei Jahre andauert, fortsetzen. Doch wie lange man ihn mit stützenden Massnahmen im Amt halten kann, ist eine andere Frage. Die Wut der Fans, die auf Banderolen die Spieler als «Lazzaroni» (Faulpelze) betitelten, ist beträchtlich. So sagte man nach der Pleite gegen Ajoie am Freitag die Ehrung von Legende Régis Fuchs (54), der in die Hall of Fame aufgenommen werden sollte, kurzfristig ab.
Nervosität in Bern
Aktuell ist der SCB mit Platz 3 auf Kurs. Doch für Nervosität sorgt die Zusammenstellung des Teams für nächste Saison. Neben Abwehrchef Nemeth (32, zu Fribourg) wird mit Liga-Topskorer Czarnik (31, zu Lausanne) eine weitere Teamstütze den SCB verlassen. Dazu gehen auch Wüthrich (27, Ambri), Sablatnig (25, Biel) und Bader (27, Destination offen), die sich anderswo eine grössere Rolle erhoffen. «Ausser Czarnik verlieren wir keinen Spieler, den wir gerne behalten hätten», sagte CEO Marc Lüthi (63) im grossen Blick-Interview. Unterschätzt man, was Nemeth dem Team bringt, oder flunkert man, um nicht schlecht dazustehen? Sportdirektor Martin Plüss (47), der schon letzte Saison die Finger im Spiel hatte, und Sportchef Patrik Bärtschi (40) haben aber noch Zeit, gute, neue Ausländer zu finden. In der Vergangenheit hatten sie dabei kein schlechtes Händchen.
Sinneswandel im Umgang mit Talenten?
Die letzte Hockey-Woche schrieb auch positive Geschichten. So kam mit Jonah Neuenschwander nicht nur ein 15-Jähriger – der Erste seit 30 Jahren und Michel Riesen (ebenfalls Biel) – zum Zug, sondern der 1,90 Meter grosse durfte gleich eine grosse Rolle einnehmen. Trainer Martin Filander (43) gab ihm im Schnitt über 15 Minuten Eiszeit und liess ihn auch im Powerplay ran. Dabei legte das grosse Talent aus Orpund BE eine erstaunliche Reife an den Tag. Kommts bei uns zu einem Sinneswandel? Früher hätte man bei Verletzungen erfahrene Spieler aus der Swiss League geordert.
Zadina hält Davos an der Spitze
Spieler der Woche: Filip Zadina (25). Der begnadete HCD-Tscheche schiesst innert vier Tagen fünf Tore und sorgt mit einem Hattrick gegen Biel dafür, dass der HCD wieder auf dem Leaderthron sitzt.
ZSC gibt drei Nachbarn den Tarif durch
Team der Woche: ZSC Lions. Der Meister fertigt die Nachbarn SCRJ Lakers (4:1), Zug (4:0) und Kloten (3:1) in souveräner Manier ab.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EHC Kloten | 27 | 0 | 44 | |
6 | EV Zug | 27 | 16 | 42 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 27 | -9 | 35 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 25 | -3 | 33 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 26 | -14 | 33 | |
12 | HC Lugano | 25 | -19 | 32 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 27 | -15 | 32 | |
14 | HC Ajoie | 26 | -40 | 21 |