«Der Entscheid ist für mich Schildbürger-mässig»
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ZSC-Salis über Ausländer:«Der Entscheid ist für mich Schildbürger-mässig»

Ausländerregel? «Katastrophe»
ZSC-Ausbildungschef Salis prangert Missstände an

Edgar Salis (54) war Meisterspieler, Nati-Verteidiger und erfolgreicher ZSC-Sportchef. Jetzt ist er bei den Lions, der grössten Junioren-Organisation der Welt, Ausbildungschef. Und ein harter Kritiker des Schweizer Eishockeys.
Publiziert: 28.11.2024 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2024 um 13:52 Uhr
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Der erst 15-jährige Biel-Debütant Jonah Neuenschwander zeigt, was Schweizer Talente drauf haben, wenn man sie ranlässt.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • Für Edgar Salis ist die Ausländer-Regel «eine Katastrophe»
  • 28 Plätze in Teams fehlen laut Salis für Nachwuchsspieler
  • Talente zeigen gute Leistungen, wenn man sie spielen lässt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Edgar Salis (54), der renommierte Nachwuchschef der ZSC Lions, schlägt am Dienstagabend im Mysports-Studio Alarm. Der ehemalige Nati-Verteidiger und ZSC-Sportchef nimmt dabei die aktuelle Ausländer-Regel und die fehlenden Perspektiven für Talente aufs Korn.

«Den Entscheid, mit sechs Ausländern zu spielen, finde ich eine Katastrophe. Das ist für mich schildbürger-mässig», sagt der Churer. «Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Auch wie die ganze Hockey-Schweiz aufgestellt ist, mit der Swiss League, der National League und dem Verband. Im Moment könnte das Schweizer Eishockey ein besseres Bild abgeben.»

Zur Erinnerung: Im Zug der Aufstockung auf 14 Teams hatten die Klubs beschlossen, die Ausländerzahl von 4 auf 6 pro Mannschaft zu erhöhen, was dazu führt, dass in den entscheidenden Momenten, nicht zuletzt im Powerplay, vor allem Ausländer auf dem Eis stehen. 

Die Jungen «können und wollen das»

Am Abend von Salis' Studio-Auftritt zeigen mehrere Talente, die aufgrund von Verletzungen zum Einsatz kommen, was sie drauf haben. So verbuchen die Bieler Debütanten Jonah Neuenschwander (15) und Livio Christen (19) gegen Lausanne beide einen Assist. Salis-Ziehsohn Alessandro Segafredo (20) trumpft gegen die SCRJ Lakers auf. Bei den SCL Tigers gelingt Timo Jenni (20) das erste NL-Tor. Und bei Zug trifft Verteidiger Ludvig Johnson (18) erstmals.

«Manche glauben, im Ausland werde man automatisch besser»
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«Ich finde es super, dass Klubs trotzdem Junge spielen lassen», sagt Salis. «Aber gleichzeitig fehlen aus meiner Sicht 28 Plätze in den Teams. Spieler, die man jetzt auf dem Eis gesehen hat, können und wollen das. Als Nachwuchschef sage ich: Die Jugendlichen brauchen eine Perspektive. Und wenn sie eine Perspektive haben, werden sie besser. Und je besser die Perspektive ist, desto besser ist es fürs Schweizer Eishockey.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
25
28
50
2
ZSC Lions
ZSC Lions
23
29
49
3
Lausanne HC
Lausanne HC
25
3
45
4
SC Bern
SC Bern
25
16
42
5
EV Zug
EV Zug
25
19
41
6
EHC Kloten
EHC Kloten
24
-1
38
7
EHC Biel
EHC Biel
24
3
37
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
24
-11
31
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
23
-12
30
10
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
21
0
29
11
SCL Tigers
SCL Tigers
22
-5
29
12
HC Lugano
HC Lugano
22
-17
28
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
24
-14
28
14
HC Ajoie
HC Ajoie
23
-38
18
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