Gottérons Strichdrama
«Wir brauchen wohl das Messer am Hals»

Die NL-Quali geht auf die Zielgeraden. Und Fribourg befindet sich plötzlich mitten im Strich-Sumpf. Zum Ärger von Captain Julien Sprunger, Goalie Reto Berra und Coach Christian Dubé.
Publiziert: 24.03.2021 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2021 um 13:55 Uhr
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Julien Sprunger hat bei Gottéron kaum eine Saison ohne Drama erlebt.
Foto: keystone-sda.ch
Bruno Hayoz

Gottéron braucht den Nervenkitzel am Strich seit eh und jeh. Seit 19 Jahren ist Julien Sprunger dabei und fast keine Saison lief ohne Drama ab. Immer wieder wurde auf den letzten Drücker das Ziel gerade noch erreicht – oder eben nicht.

Der beste Torschütze des Klubs war nach der mit 5:7 verlorenen Partie gegen Leader Zug bitter enttäuscht. «Wir wussten, wie Zug spielt. Und dann kassieren wir sieben Gegentore. Unglaublich! Wir haben zwar gut begonnen, aber dann herrschte Leere», so der 35-Jährige.

Berras Flüche überall zu hören

Dabei hätten es die Fribourger diese Woche in der Hand gehabt, den Unterschied am Strich herzustellen: Der ersatzgeschwächte EVZ trat mit einer Junioren-Verteidigung an und offerierte Gottéron quasi schon vor der Partie den Sieg auf dem Serviertablett. «Genau dies und die frühe Führung nach 34 Sekunden haben uns wohl geblendet», sagt Sprunger. «Wir brauchen wohl immer noch das Messer am Hals, um unsere beste Leistung abzurufen. Wie fast immer seit ich bei Gottéron bin.»

Dubé spricht von einem Plauschmatch

Alle Weckrufe, auch von Goalie Reto Berra, der wohl noch nie, seit er an der Saane spielt, von seinen Vorderleuten derart im Stich gelassen wurde, halfen nichts. Seine Flüche schon nach neun Minuten der Partie waren bis in die hinterste Ecke des Stadions zu hören.

Zu hören bekommen die Gottéron-Versager sicher auch von Trainer Christian Dubé einiges. Der Coach war nach der Partie sauer: «Das kam mir vor wie ein Match auf dem gefroren Schwarzsee, wo alle mitmachen können. So gehts nicht!» Ausgerastet wie letzte Saison nach einem desolaten Auftritt in Davos ist Dubé noch nicht – aber es ist 5 vor 12 Uhr. Nach Punkten pro Spiel ist Fribourg nur noch Sechster. Der Vorsprung auf Platz 7 und Biel beträgt sechs Partien vor Schluss nur vier Punkte.

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Alle TRANSFERS der 13 NL-Klubs (im Bild Berns neuer Ausländer Dominik Kahun) in der Übersicht…
Foto: Pascal Muller/freshfocus
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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