Als «perfekter Spieler für die letzte Ausländerposition» wurde Peter Cehlarik vom EVZ bei dessen Verpflichtung angekündigt. Die Erwartungen waren wie die Vorschusslorbeeren gross – der 27-Jährige wurde 2021 immerhin als bester WM-Stürmer ausgezeichnet. Doch der Wunschtransfer entpuppt sich als Enttäuschung. So richtig in Schwung gekommen ist Cehlarik nie. Der Slowake wirkt auf dem Eis manchmal wie ein Fremdkörper, Einfluss aufs Spiel hat er kaum.
Darum sucht der EVZ nun eine Lösung. «Es ist kein Geheimnis, dass beide Seiten nicht zufrieden damit sind, wie es läuft», so Sportchef Reto Kläy. Zunächst sei man geduldig geblieben und habe ihm Zeit gegeben. Bis jetzt. Es ist klar, dass Cehlariks Zukunft nicht mehr in Zug ist.
«Manchmal ist es wie in einer Beziehung. Wenn es nicht Klick macht, ist es besser, man trennt sich», sagt Trainer Dan Tangnes. Der Norweger betont, dass es für ihn auch eine persönliche Enttäuschung sei, «weil ich ihm nicht helfen konnte, damit er auf seinem besten Level spielen kann». Cehlarik wird als Kopfmensch beschrieben. Als einer, der (zu) viel über seine Leistung und Situation grübelt. «Darum kann ich mir vorstellen, dass er deswegen seinen Instinkt im Spiel eingebüsst hat», mutmasst Kläy.
Wechsel zurück nach Schweden?
Mit Cehlariks Scheitern hat der Sportchef überhaupt nicht gerechnet. «Ich bin extrem überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass er nicht auf Touren kommt. Man kann ihm aber nur vorwerfen, dass er die Erwartungen einfach nicht erfüllt.» Ansonsten gilt der Nationalspieler als Musterprofi. Deshalb zweifelt Tangnes nach dem Training am Donnerstag keinen Moment daran, dass Cehlarik für die Duelle vom Wochenende gegen Lugano und die Lakers parat wäre. Selbst wenn klar ist, dass der Flügelstürmer auf dem Absprung ist. «Peter ist eine Option für die beiden Spiele, so lange, bis ich vom Sportchef etwas Anderes höre», betont Tangnes.
Für eine Übernahme steht der schwedische Klub Leksand bereit, bei dem Cehlarik 2020/21 in der Top-Linie gespielt und 40 Punkte (20 Tore) in 45 Partien gescheffelt hat. Einig wurde man sich in den Gesprächen bis jetzt aber noch nicht. Wohl auch wegen Cehlariks Vertragsdauer (bis 2024), der Kontrakt dürfte aufgelöst werden. «Noch ist nichts spruchreif», so Kläy. Cehlarik selbst will sich dazu nach dem Training nicht äussern.
Der Slowake ist aber nicht der einzige Zuger (Import-)Spieler, dessen Auftritte derzeit nicht zufriedenstellend sind. Kaum ein Leistungsträger kann sein Potenzial konstant ausschöpfen. Genau diese Unbeständigkeit ist es, die den Meister in die ungemütliche Situation bringt, auf der Zielgeraden noch einem direkten Playoff-Platz nachrennen zu müssen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |