«Wie die Mannschaft heute gespielt hat, war unglaublich»
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Berra über sein Comeback:«Wie die Mannschaft heute gespielt hat, war unglaublich»

Das turbulente Berra-Comeback
«Eigentlich war geplant, das Spiel im TV zu schauen»

Überraschend stand Fribourg-Goalie Reto Berra (36) am Dienstagabend beim 6:1-Sieg in Lugano zwischen den Pfosten. Der Zürcher erzählt von seinem speziellen Tag.
Publiziert: 01.02.2023 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2023 um 21:44 Uhr
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Da ist er wieder: Reto Berra ist früher als gedacht zurück im Fribourg-Tor – beim Auswärtsspiel in Lugano.
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus
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Grégory Beaud

Reto Berra hätte am Dienstagabend in Lugano nicht auf dem Eis stehen sollen. Zwar stand er nach seiner Rückenoperation im Oktober kurz vor dem Comeback, aber das sollte noch etwas dauern. Dennoch vertrat der Nati-Goalie den verletzten Connor Hughes. Auch wenn er dann nicht den schwersten Arbeitstag seiner Karriere erlebte, war der Zürcher erleichtert über den Sieg im Tessin.

Am Tag nach diesem Erfolg schenkt Trainer Dubé seinem Team einen freien Tag. Reto Berra hingegen nutzt die Gelegenheit, um sich von seinen Emotionen zu erholen. Das Interview nach einer kurzen Nacht.

Blick: Reto Berra, gut geschlafen?
Reto Berra: Es könnte nicht besser sein, danke. Ich spüre keine Nachwirkungen des Spiels in Lugano. Das war natürlich eine Frage, die ich mir vor dem Comeback gestellt hatte. Ich habe mich im Training zwar gut gefühlt, aber die Anstrengungen des Spiels sind etwas anderes.

Sie haben seltsame 24 Stunden erlebt, oder?
Und wie! Wir hatten meine Rückkehr eigentlich für diesen Freitag gegen die ZSC Lions geplant. Am Dienstagmorgen ging ich zum Stadion, um wie üblich zu trainieren – die Reise nach Lugano war nicht geplant. Aber man sagte mir, dass ich doch spielen sollte, da Connor Hughes nicht fit war. Natürlich konnte ich dabei mitreden, aber wenn ich verzichtet hätte, wäre ein Junior zwischen die Pfosten geschickt worden. Ich habe natürlich zugestimmt.

Haben Sie private Pläne für diesen Abend?
Nein, ich hatte keine grossen Pläne. Ich wollte mir das Spiel alleine im Fernsehen anschauen. Aber dann musste ich nach Hause eilen, um ein paar Sachen zu holen. Ich habe mich nicht auf zweimal vier Stunden Busfahrt vorbereitet. Das war übrigens auch der Grund, warum mein Coemback nicht für ein Spiel mit einer langen Busreise geplant war. Mit dem Rücken ist das nicht gerade ideal. Aber ich hatte gut trainiert, meine mentale Verfassung war gut und ich hatte ein gutes Gefühl.

Und wenn Ihr Team nach 20 Minuten 5:0 führt, ist der Abend doch viel einfacher, oder?
Ja, meine Teamkollegen waren eine grosse Hilfe. Ich habe mich nach dem Spiel bei ihnen bedankt. Es war wirklich schön, wie sie sich bemüht haben um mir die Arbeit zu erleichtern. Ich hatte schon vor dem Spiel sehr gute Energie gespürt. Aber es stimmt, dass ich wahrscheinlich noch nie ein solches Szenario erlebt habe, mit fünf Toren Vorsprung nach dem ersten Drittel. Das hat mir geholfen, mich auf mich selbst zu konzentrieren und ruhig mein Spiel zu spielen.

Wie wichtig ist dann eine geglückte Aktion zu Beginn?
Enorm wichtig. Ich war ziemlich zufrieden, dass es ein Weitschuss war (lacht). Ich ziehe gleich am Anfang eines Spiels eine einfache Parade einer heissen Situation vor. Das war perfekt.

Wie haben Sie sich auf dem Eis gefühlt?
Zunächst einmal war ich überrascht, wie gut ich mich fühlte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich vier Monatige Pause hinter mir hatte. War es so, wie vor der Verletzung? Ja, das glaube ich. Aber gleichzeitig weiss ich auch, dass ich jetzt weitermachen muss. Und dann werde ich sehen, wie gut ich mich von der Operation erholt habe. In Lugano lief alles optimal. Das hat mir das Leben leicht gemacht.

Wie ist das Gefühl, nach so langer Zeit wieder auf dem Eis zu stehen?
Als ich vom Eis kam, wurde mir klar, wie sehr ich Eishockey liebe und wie schön dieser Sport ist. Ich mag das Gefühl, mit den Teamkollegen zu fighten. Alle zusammen, um ein positives Ergebnis zu erzielen. Das ist ehrlich gesagt ein Gefühl, von dem ich nie genug bekommen kann. Mit zunehmendem Alter wird mir klar, dass es fast zu einer spirituellen Erfahrung wird, ein Spiel zu bestreiten. Ich liebe es, Teil dieses Moments zu sein, in dem zehn Spieler und zwei Torhüter nur etwas wollen: den Puck.

Ich habe gehört, dass es auf der Rückfahrt zur Feier des Tages ein Bier gab?
Man muss sich ja auch ein bisschen motivieren, oder? (lacht) Wir wussten, dass wir am nächsten Tag frei bekommen. Ist das der Fall ist, erlauben wir uns ein Bier, falls wir gewinnen. Und ehrlich gesagt: nach den Emotionen der letzten Tage war es sogar noch besser als sonst.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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