Ein Traum-Tor. Wie schon im ersten Duell gegen Servette macht Zugs Mini-Stürmer Lino Martschini (1.67 m) den Anfang mit dem 1:0 – mit einem sehenswerten Treffer. Jenem im zweiten Spiel (3:1) geht eine Szene voraus, die für Schmunzler sorgt.
Martschini flitzt mit dem Puck Richtung Genfer Zone. «Ich habe schon mit dem Check gerechnet», sagt er. Denn dort steht Abwehrminister Henrik Tömmernes. Flink setzt der Zuger zu einem Ausweichmanöver an. «Mein Ziel war auszuweichen, aber den Puck trotzdem halten zu können.» Plötzlich hat er reichlich Platz. Da fackelt er nicht lange, zieht ab und trifft.
Zehnder beschreibt Martschini den Check
Was hinter seinem Rücken passiert, bekommt Martschini gar nicht mit. «Zehnder hat es mir erst auf der Spielerbank erzählt.» Der Slapstick-Check: Als der Zuger abrupt die Richtung ändert, kann sein Verfolger Tanner Richard nicht mehr rechtzeitig abbremsen und erwischt mit Tömmernes den eigenen Teamkollegen voll. So macht er Martschini die Bahn frei. «Ich werde mir die Szene bestimmt noch anschauen», so der Torschütze.
Nach dem Ausgleich in der Halbfinal-Serie gegen Genf ist der Zuger zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. «Wir hatten keinen Einbruch, sondern riefen unsere Leistung über 60 Minuten ab.» Auch Martschini selbst läuft es, was er besonders geniesst. Denn noch vor einem Jahr muss er die Playoff-Partien von der Tribüne aus verfolgen, eine Rückeneperation hat ihn ausser Gefecht gesetzt. «Das war hart. Wir leben für diese Emotionen und Kämpfe in den Playoffs.»
Martschini hat an sich gearbeitet
Dabei hat sich Martschini in der Vergangenheit oft den Vorwurf gefallen lassen müssen, nicht für die ruppigen Playoffs gemacht und dort kein Faktor mehr zu sein. Bis Trainer Dan Tangnes 2018 den EVZ übernimmt. «Er hat mir enorm geholfen, dass die Playoffs auch mein Ding werden.» In den fünf Jahren zuvor schiesst Martschini höchstens einen Treffer. Unter Tangnes' Fittichen schraubt er seine Produktion hoch – weil der Trainer an seiner Einstellung, seinem Vertrauen schraubt.
Die EVZ-Identifikationsfigur hat in der Entwicklung nochmals einen Schritt gemacht. Nicht hin zu einem besseren, sondern zu einem kompletteren Spieler. «Linos Talent hat nie jemand infrage gestellt», sagt Trainer Tangnes. Verbessert hat sich der 30-Jährige im mentalen und defensiven Bereich. «Ich kann besser mit der ruppigeren Gangart umgehen und mein Spiel umsetzen. Ich habe die Tipps des Trainers angenommen und daran gearbeitet.» Dass er ein Faktor sein kann in den Playoffs, hat er bewiesen. «Er verfügt über so viele Qualitäten», so Tangnes, «wie man gesehen hat, ist Agilität eine davon.» Vor allem aber habe er immer den Willen, noch besser zu werden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |