Die Schwalben-Thematik ist emotional. In der Hockey-Szene, bei Klubs, Trainern und Spielern – und dieser Tage insbesondere bei Carl Klingberg. Der Grund: Der Schwede im Dienste des Meisters hat seinem Ärger in einem Interview auf hockeynews.se Luft gemacht und die Liga für ihre Bussenverteilung bei vorgetäuschten Fouls kritisiert. Seine Vorwürfe machten auch hierzulande die mediale Runde.
Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. «Ich habe viele Feedbacks bekommen», erzählt der EVZ-Stürmer, «von Teamkollegen und anderen Spielern der Liga, Ausländern wie auch Schweizern.» Mit dem O-Ton, dass es positiv sei, diese Thematik so deutlich angesprochen zu haben. «Für mich ist es gut zu wissen, dass da ein Support von anderen Spielern ist, die gleich denken wie ich.»
Klingberg wollte bewusst eine Diskussion anstossen. Jedoch sollte laut dem 32-Jährigen der Hauptfokus nicht auf seiner Einschätzung liegen, dass gezielt Jagd auf ausländische Schauspieler gemacht werde. Sondern? «Auf dieser einen Bewegung, die ein Reflex ist. Eine menschliche Schutzreaktion, indem man den Kopf zurückzieht, wenn ein Stock oder Handschuh entgegenkommt. Bei dieser Bewegung sollte man bei der Beurteilung genauer hinschauen. Einige Spieler konnten nicht glauben, dass ich dafür gebüsst werde.»
In einer anonymen Spielerumfrage, die Blick 2014 durchgeführt hat, bekam Killian Mottet die meisten Stimmen für den Schwalbenkönig der Liga. Der Gottéron-Stürmer hatte sich diesen unrühmlichen Ruf eingehandelt, kassierte für das Vortäuschen eines Fouls regelmässig eine Busse. Innert zwei Jahren wurde der 32-Jährige gar fünfmal der Schauspielerei überführt.
Und nun? Mottet ist geläutert. Die letzte Schwalben-Busse datiert vom 4. Oktober 2019. Gottérons Leistungsträger hat seine Fallsucht überwunden. Nicht auf wundersame Weise. Sondern dank eines Mentaltrainers, der ihm seit drei Jahren hilft, mit gewissen Situationen auf dem Eis besser umgehen zu können. «Das alleine macht es nicht aus, aber es hilft. Zudem habe ich an den Beinen an Muskeln zugelegt, damit ich im Zweikampf nicht so schnell umfalle. Das bringt enorm viel.»
Dass EVZ-Schwede Carl Klingberg in diesen Tagen seine Meinung zum Schwalben-Thema deutlich geäussert hat, hat auch Mottet mitbekommen. «Seine Aussage ist nicht zu hundert Prozent falsch, aber auch nicht nur richtig», sagt der Fribourger dazu. «Dass es in seinem Fall ein Reflex zum Schutz sein soll, kann ich nachvollziehen. Wenn ein Stock Richtung Gesicht kommt, macht man automatisch eine Abwehrbewegung. Wie die ausfällt, bleibt jedem selbst überlassen.» Mottet glaubt allerdings nicht, dass gezielt und generell mehr Ausländer zur Schwalben-Bussen-Kasse gebeten werden. (N.V./B.H.)
In einer anonymen Spielerumfrage, die Blick 2014 durchgeführt hat, bekam Killian Mottet die meisten Stimmen für den Schwalbenkönig der Liga. Der Gottéron-Stürmer hatte sich diesen unrühmlichen Ruf eingehandelt, kassierte für das Vortäuschen eines Fouls regelmässig eine Busse. Innert zwei Jahren wurde der 32-Jährige gar fünfmal der Schauspielerei überführt.
Und nun? Mottet ist geläutert. Die letzte Schwalben-Busse datiert vom 4. Oktober 2019. Gottérons Leistungsträger hat seine Fallsucht überwunden. Nicht auf wundersame Weise. Sondern dank eines Mentaltrainers, der ihm seit drei Jahren hilft, mit gewissen Situationen auf dem Eis besser umgehen zu können. «Das alleine macht es nicht aus, aber es hilft. Zudem habe ich an den Beinen an Muskeln zugelegt, damit ich im Zweikampf nicht so schnell umfalle. Das bringt enorm viel.»
Dass EVZ-Schwede Carl Klingberg in diesen Tagen seine Meinung zum Schwalben-Thema deutlich geäussert hat, hat auch Mottet mitbekommen. «Seine Aussage ist nicht zu hundert Prozent falsch, aber auch nicht nur richtig», sagt der Fribourger dazu. «Dass es in seinem Fall ein Reflex zum Schutz sein soll, kann ich nachvollziehen. Wenn ein Stock Richtung Gesicht kommt, macht man automatisch eine Abwehrbewegung. Wie die ausfällt, bleibt jedem selbst überlassen.» Mottet glaubt allerdings nicht, dass gezielt und generell mehr Ausländer zur Schwalben-Bussen-Kasse gebeten werden. (N.V./B.H.)
Rückendeckung bekommt er auch von seinem Trainer. Dan Tangnes (43) betont zunächst, dass er Schwalben hasst und die Massnahme begrüsst, die sie auf dem Eis eliminieren soll. «Doch dann sollte man sich auf die eindeutigen fokussieren. Sonst nimmt das keiner mehr ernst», sagt der EVZ-Coach. Dass Klingberg seine klare Meinung dazu geäussert hat, findet Tangnes gut.
Bei der Ursachenforschung, warum sich Klingberg so vehement einsetzt, liegt die Antwort nahe. Der taffe Schwede ist für seine Nehmerqualitäten bekannt, spielt wann immer möglich weiter, auch mit frisch genähten Wunden. Ist er in seinem Stolz verletzt? «Das ist schwer zu sagen. Keiner will als Schwalben-Spieler abgestempelt werden. Das ist etwas Hässliches.»
Nebst der Härte ist ihm aber etwas genauso wichtig: Ehrlichkeit. Das betont er wohl, weil seine Einsprache abgewiesen wurde. In seinem Entscheid zweifelte der Einzelrichter an, dass die Zahnschiene – wie von Klingberg beschrieben – bei diesem leichten Push verschoben worden sei.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |