«Hab so etwas noch nie erlebt»
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Leuenberger nach Sieg:«Hab so etwas noch nie erlebt»

«Es geht schnell im Leben»
Leuenbergers Fribourg-Märchen ist die Hockey-Story des Jahres

Lars Leuenberger feiert seinen 50. Geburtstag am Samstag zum Halbfinal-Auftakt in Lausanne. Das Märchen des Uzwilers, der schon weg vom Fenster war, ist die Hockey-Story des Jahres.
Publiziert: 27.03.2025 um 20:21 Uhr
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Lars Leuenberger schreibt mit Fribourg ein Hockey-Märchen. Kann er es gegen Lausanne im Halbfinal fortsetzen?
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Darum gehts

  • Lars Leuenberger führt Gottéron zum Sieg gegen SCB im Playoff-Viertelfinal
  • Leuenberger zeigt keine Schadenfreude gegenüber SCB – trotz früherer Erfahrungen
  • In 28 Spielen unter Leuenberger verlor Gottéron nur zweimal nach 60 Minuten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Strahlend nahm Lars Leuenberger (49) die Gratulationen entgegen. Neun Jahre nachdem er als Nothelfer den SCB zum Titel geführt hatte und danach von der grossen Bühne verschwunden war, genoss er den Erfolg. Sein Gottéron-Team hat nicht nur den SCB geschlagen, sondern eine mentale Meisterleistung vollbracht, ist nach zwei brutalen Overtime-Niederlagen aufgestanden und hat im Game 7 zurückgeschlagen.

Von einer besonderen Genugtuung, weil man ihm beim SCB trotz Titel nie Job des Headcoachs zutraute, wollte Leuenberger nichts wissen. «Das ist ein alter Hut. Ich war drei Jahre in Olten, ein Jahr in Biel. Nein, nein, das ist okay. Ich bin unglaublich glücklich, dass wir alle zusammen die Serie gewinnen konnten. Da ist überhaupt keine Schadenfreude. Vor neun Jahren war es Weltklasse. Ich bin unglaublich stolz darauf. Und jetzt bin ich bei Fribourg und bin unglaublich stolz, dass wir den Halbfinal erreicht haben.»

Dass der Sieg gegen den SCB etwas Spezielles ist, wollte er dann doch nicht leugnen. «Ja, klar. In den letzten zwei Wochen waren alle meine Freunde hier. Nicht für mich, sondern für den SCB. Meine Kinder spielen auch hier.»

«Das war für jemanden, der da oben ist»

Als der Coup vollbracht war, zeigte Leuenberger gegen den Himmel. Was hatte das zu bedeuten? «Das war für jemanden, der da oben ist», sagte der Gottéron-Coach sichtlich bewegt und wollte Privates privat bleibenlassen, was es zu respektieren gilt.

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Normalerweise lasse er sein Team am Tag nach einem Playoff-Spiel in Ruhe. Doch diesmal habe es ein Meeting gebraucht. «Mir war enorm wichtig, das anzusprechen: Woher sind wir gekommen? Vor zwei Wochen hätten wir für ein Spiel 7 unterschrieben.»

Wie 2016 der SCB ist Gottéron in Fahrt gekommen und hat eine Gewinner-Mentalität entwickelt, für die die Drachen in der Vergangenheit nicht bekannt waren. Dem Ostschweizer ist seit seiner Ankunft vor Weihnachten Erstaunliches gelungen. Er hat das Team taktisch stabilisiert, mit dem Spengler Cup ganz nebenbei den ersten Titel der Klubgeschichte eingefahren und in 28 Spielen nur zweimal nach 60 Minuten verloren.

«Ja, es geht schnell im Leben»

In den letzten Jahren hatte der Ostschweizer, der mit TV-Präsentatorin Nicole Berchtold verheiratet ist, harte Momente erlebt. Vor fast genau drei Jahren verstarb sein Vater Fredy im Alter von 79 Jahren. Vor über einem Jahr wurde er in Olten gefeuert. Ehe er Ende Saison ins zweite Glied hinter dem Schweden Roger Rönnberg tritt, hat er jetzt einen Platz an der Sonne. «Ja, es geht schnell im Leben.»

Am Samstag geht es weiter. In Lausanne feiert Leuenberger seinen 50. Geburtstag. «Gut, dass Lausanne auch eine harte Serie hinter sich hat.» Der Qualisieger musste gegen Underdog Langnau ebenfalls über sieben Spiele gehen. «Lausanne hat eine schnelle und harte Mannschaft. Wir haben aber auch gesehen, womit sie Mühe haben.» Beide Duelle hat Leuenberger gegen Lausanne gewonnen.

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