Am Dienstag wird fix, worüber BLICK am Montag noch spekulierte: die Absage des Spengler Cups. Seit der Premiere im Jahr 1923 fällt der Fixpunkt im Sportkalender zwischen Weihnachten und Neujahr erst zum fünften Mal aus. «Selbst mit dem besten Schutzkonzept wäre ein Hockeyfest, wie wir es gewohnt sind, nicht realisierbar gewesen», begründet OK-Präsident und HCD-CEO Marc Gianola den Entscheid. «Oberste Priorität hatte bei unserer Evaluation stets die Gesundheit der teilnehmenden Teams und dass sie wieder gesund in ihre Heimatländer zurückkehren können. Diese Garantie können wir nicht geben.»
Das traditionsreiche Klubturnier wird in der Covid-Pandemie mit den gleichen Problemen konfrontiert wie andere Grossanlässe und international besetzte Veranstaltungen. Der internationale Eishockeyverband IIHF hat bereits sämtliche Turniere mit Ausnahme der U20-WM in Kanada gestrichen.
In Edmonton werden die U20-Teilnehmer wie zuletzt während der NHL-Playoffs in einer Blase quasi kaserniert, ohne Zuschauer. Ein Erfolgsmodell: Die NHL verzeichnete dabei keine positiven Fälle, möglich nur dank strengsten Vorschriften und eiserner Disziplin der Beteiligten. Für den Spengler Cup ist ein solches Szenario aus verschiedensten (logischen und logistischen) Gründen vollkommen undenkbar.
Volksfest-Stimmung unmöglich
Internationale Reisen und damit verlinkte Quarantänevorschriften, eine erhebliche Einschränkung im Stadion selbst und in den Hospitality-Zonen sowie die generelle Unsicherheit in den Bereichen Tourismus, Gastronomie und Nachtleben. Das ist kein Klima, in dem der Spengler Cup in seiner gewünschten Form gedeihen kann.
Sponsoren und Partner nutzen den Spengler Cup jeweils als Bühne, um ihren Kunden in einer zauberhaften Umgebung etwas zu bieten, sie zu verwöhnen und zu unterhalten. Auf und neben dem Eis. Eine Volksfeststimmung, wie sie ansonsten üblich ist, kann unter den Corona-Bedingungen nicht entstehen.
Diskutiert wurden verschiedene Varianten, ein Turnier mit mehreren oder gar ausschliesslich mit Schweizer Teams oder eine Rückkehr zum alten Modus mit fünf Mannschaften. Diese Gedankenspiele scheiterten aber an der Realität und der Unsicherheit bezüglich Entwicklung der Krise. Beim HCD wird diese Krise, je nach Verlauf, einen Verlust von zwei bis fünf Millionen Franken verursachen. Klar ist: Eine zweite Saison unter diesen Bedingungen kann sich keiner leisten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |