«Es ist unglaublich!», sagt Claude Paschoud nach dem fünften Viertelfinal-Spiel gegen die Lakers. Der HCD-Verteidiger meint damit primär den Verlauf dieses Duells. «Drei Minuten vor Schluss haben nicht mehr viele an uns geglaubt.» Davos steht vor dem Aus, der SCRJ führt 2:0 und steht mit einem Bein im Halbfinal.
Mit einem Doppelschlag innert 39 Sekunden retten sich die Bündner zunächst in die Verlängerung, in der zweiten Overtime mit dem Siegtreffer ins Spiel Nummer sechs. «Dramatischer geht es nicht», so Paschoud, «es war eine Achterbahn der Emotionen.» Für ihn ganz besonders.
Rückblende: Im Heimspiel gegen Lausanne am 16. November 2018 wird Paschoud aus kurzer Distanz von einem Puck am Kopf getroffen. «Er ging genau ans Ohr», beschreibt er in der MySports-Kurzdoku «Homemade». Was zunächst nur äusserlich schlimm aussieht mit einem geschwollenen Ohrläppchen, entpuppt sich als Hirnerschütterung mit langwierigen Folgen. «Am nächsten Morgen merkte ich, dass etwas nicht stimmt.» Der 27-Jährige bekommt Probleme mit dem Gleichgewicht und ständige Kopfschmerzen.
«Für diesen Moment habe ich eineinhalb Jahre trainiert»
Zwei Comeback-Versuche 2019 und 2020 scheitern. Sein letzter Ernstkampf ist am 21. Dezember 2020. «Da merkte ich, dass es nicht mehr nur um den Spieler Claude geht, sondern um den Menschen Claude, der beschwerdefrei und glücklich sein möchte im Leben.» Auf Eigeninitiative und nach einem Tipp von Kondi-Trainer Michael Bont geht Paschoud für fünf Wochen nach Phoenix (Arizona) und trainiert auf einem Rehab-Campus, wo sonst NFL-Stars ihre Hirnerschütterungen auskurieren.
Über ein Jahr später, in dieser Olympia-Pause, dann der grosse Moment: Der Verteidiger versucht sich im Trainingslager auf der Lenzerheide im Testspiel gegen den ZSC. Knapp zwei Monate danach schnürt er seine Schlittschuhe fürs Viertelfinal-Spiel gegen Rappi, steigt im Playoff-Tempo ein. «Für diesen Moment habe ich eineinhalb Jahre trainiert», so Paschoud, «dieses Ziel hatte ich vor Augen.» Denn die Freude am Hockey, die hat er in seiner gesamten Leidenszeit nie verloren.
Und nun ist er Teil dieser irren Wende im fünften Match. Paschoud ist überzeugt: «Dieses Spiel tut den Lakers extrem weh. Sie sind am eigenen Unvermögen gescheitert. Vielleicht ist das Momentum jetzt gekippt?» Eine gute Frage.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |