SCRJ Lakers – Davos 2:3 n.V.
Stand in der Best-of-7-Serie: 3:2 für die Lakers.
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Sein Team müsse den Umgang mit dieser klaren Führung in der Serie lernen, sagte SCRJ-Trainer Stefan Hedlund nach dem ersten vergebenen Matchpuck gegen den HCD. Er soll Recht behalten. Die 3:0-Führung der Lakers in diesem Viertelfinal ist zu einem 3:2 geschmolzen.
Von Nebenschauplätzen (Checks, Ausfälle, Provokationen) wollen sich die Lakers nicht ablenken lassen. Das gelingt ihnen in Duell Nummer fünf zunächst perfekt. Sie prägen das Spiel in allen Bereichen und halten die Bündner auf Abstand zur Gefahrenzone. Die beste Chance hat der HCD im ersten Powerplay, doch eine Rettungstat von Rappi-Verteidiger Djuse bewahrt sein Team vor einem Rückstand. Den HCD hält ein sackstarker Goalie Aeschlimann im Spiel.
Die Lakers erspielen sich geduldig ihre Chancen und sind einen Zacken schneller und präziser als die Bündner, die dadurch mehr und mehr zu Strafen gezwungen werden. In Überzahl lenkt Dünner Aebischers Schuss zur Führung ins Netz. Ein vermeintliches Tor zum 2:0 geben die Refs nach minutenlangem Video-Studium nicht. Der Puck prallt nach Vouardoux’ Schuss vom Pfosten an Aeschlimanns Rücken und wohl über die Linie, bevor Jung rettet. Doch weil der Puck dabei in der Luft ist, kann es aus keinem Kamerawinkel eruiert werden und es bleibt beim On-Ice-Entscheid.
Trotz unzähligen vergebenen Hochkarätern (7 Pfostenschüsse!) sehen die Lakers nach Lammers 2:0 wie die sicheren Halbfinalisten aus. Bis sich der HCD aufbäumt – und wie! Trainer Wohlwend nimmt bei einer Strafe von Cervenka den Goalie raus und Stransky verkürzt. Weshalb SCRJ-Stürmer Lehmann danach bei seinem Vorpreschen nicht aufs immer noch leere Gehäuse schiesst, bleibt sein Geheimnis. Stattdessen gleichen die Bündner mit dem zweiten Treffer 39 Sekunden später aus. Aber erst die zweite Verlängerung bringt die Entscheidung: Weil Moses den Puck nicht aus der Zone bringt, bleibt der HCD am Drücker und Pospisil rettet die Davoser ins Duell Nummer 6. Damit haben sie den zweiten Matchpuck der Lakers bereits abgewehrt. (N.V.)
Fans: 6100.
Die Tore: 30. Dünner (Aebischer, Djuse/PP) 1:0. 49. Lammer (Zangger, Profico/PP) 2:0. 58. Stransky (D. Egli/PP) 2:1. 59. Ambühl (D. Egli) 2:2. 84. Pospisil (D. Egli) 2:3.
Die drei Besten:
*** Sandro Aeschlimann (Davos)
** Dominik Egli (Davos)
* Enzo Corvi (Davos)
Biel – ZSC Lions 1:3
Stand in der Best-of-7-Serie: 3:3.
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Verrückt, die ZSC Lions ziehen in Biel den Kopf gerade so noch aus der Schlinge und erzwingen ein siebtes Spiel.
Für die Partie der letzten Chance mischt ZSC-Coach Grönborg seine Aufstellung noch einmal wild durcheinander. Roe, der bei der Heim-Pleite am Donnerstag erst das 1:0 erzielt und dann das 1:2 mit einem Fehlpass verschuldet hatte, verliert seinen Platz an Krüger. Und Malgin und Andrighetto stürmen wieder gemeinsam in einer Linie. Bereits beim ersten Einsatz der wiedervereinigten Linie klingelt es – im Tor der Zürcher. Die Bieler Künstler schlagen zu: Ein Pass von Cunti springt vor die Füsse von Brunner, der sich von Marti gelöst hat, Kovar eiskalt umkurvt und einschiebt.
Die Bieler tragen dem Momentum Sorge. Sie spielen cool weiter, bleiben am Drücker, lassen Scheibe und Gegner laufen und sprühen vor Spielfreude. Der Schönheitsfehler: Sie erzielen kein zweites Tor. Das haben die Gäste ihrem in dieser Serie mit Abstand besten Spieler zu verdanken: Goalie Kovar, der in seine Heimat zu Sparta Prag zurückkehren wird.
Und dann kommt der Schock: Hollenstein nutzt einen Konter zum späten Ausgleich. Und doppelt eine Minute später mit einem Direktschuss nach. Am Donnerstag hatte er noch eine Riesen-Chance zum 2:2 vor dem offenen Tor vergeben. (sr)
Fans: 6521 (ausverkauft).
Die Tore: 1. (0:39) Brunner (Cunti) 1:0. 54. Hollenstein (Noreau, Andrighetto) 1:1. 55. Hollenstein (Andrighetto) 1:2. 60. (59:55) Schäppi 1:3 (ins leere Tor).
Die drei Besten:
*** Denis Hollenstein (ZSC Lions)
** Jakub Kovar (ZSC Lions)
* Damien Brunner (Biel)
Fribourg – Lausanne 5:4 n.V.
Fribourg gewinnt die Best-of-7-Serie mit 4:1.
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Killian Mottet schiesst Fribourg in den Halbfinal. Nach einem Fehler von Lausanne-Captain Lukas Frick und einer feinen Vorarbeit durch David Desharnais sorgt Mottet in der 79. Spielminute für das Schlussbouquet in der Romand-Serie.
Viele Monde sind vergangen, seit Fribourg zuletzt eine Runde in der K.o.-Phase für sich entscheiden konnte: Im März 2014 gelang das gegen Ambri. In der Zwischenzeit ist Gottéron nur noch drei Mal in den Playoffs erschienen: 2016, 2018 und 2021 war aber jeweils im Viertelfinal Schluss. Der Erfolg ist eine Premiere für Christian Dubé, der erstmals als Trainer (und als Sportdirektor) beim Gewinn einer Playoff-Serie mit dabei ist.
Während man sich in Fribourg auf den ersten Halbfinal seit langer Zeit vorbereiten darf, setzt in Lausanne Ernüchterung ein. Erneut wurde massiv in die Mannschaft investiert, zur Absicherung aller Eventualitäten standen Trainer John Fust nebst einem starken Fundus von Schweizern auch sechs Ausländer zur Verfügung (Gernat, Sekac, Miele, Paré, Emmerton und Frolik). Doch für den geforderten Halbfinal-Einzug reichte es wie schon vor Jahresfrist (gegen die ZSC Lions) nicht. Gegen Fribourg scheiterte Lausanne vor allem am eigenen Unvermögen im Über- und Unterzahlspiel. Oder in Zahlen ausgedrückt: 24 Mal Überzahl, zwei Tore erzielt, aber auch zwei Shorthander (beide durch Andrei Bykov) zugelassen. In Unterzahl weist nur der (ebenfalls ausgeschiedene) HC Lugano eine noch schwächere Bilanz aus.
Dass Lausanne bei numerischem Gleichstand mehr als nur auf Augenhöhe war, ist als statistische Randnotiz ein Muster ohne Wert. Lausannes Stürmer Christoph Bertschy, der im Sommer nach Fribourg wechseln wird, hatte vor dem letzten Spiel moniert, dass vieles gegen seine Mannschaft laufe. Das stimmt. Ein paar Strafen gegen Lausanne waren fragwürdig, aber nicht alles was daneben ging, war fremdbestimmt. In der dritten Partie hatten sich die Waadtländer mit frühen (und unmotivierten) Strafen selbst in Rücklage versetzt, viel Kraft in die Aufholjagd investiert und schliesslich in der Verlängerung verloren. Und Special Teams, die ihren Namen verdienen? Das liegt immer noch in der Kernkompetenz des Cheftrainers. Dazu gehört auch das Spiel in Unterzahl. (D.K./B.H.)
Fans: 8934.
Die Tore: 15. Sprunger (Gunderson, DiDomenico/PP) 1:0. 16. Frick (Paré) 1:1. 21. DiDomenico (Desharnais, Mottet/PP) 2:1. 24. Gernat (Kenins, Genazzi/PP) 2:2. 26. Gernat (Kenins) 2:3. 37. DiDomenico (Desharnais, Mottet/PP) 3:3. 44. Frick (Fuchs/PP) 3:4. 47. Mottet (Gunderson, DiDomenico/PP) 4:4. 79. Mottet (Desharnais) 5:4.
Die drei Besten:
*** Killian Mottet (Fribourg)
** Chris DiDomenico (Fribourg)
* Martin Gernat (Lausanne)
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |