Der Playoff-Final zwischen den ZSC Lions und Lausanne ist auch das Duell zweier Männer, die viel Geld ins Hockey stecken: Walter Frey (80) und Grégory Finger (58).
Den Lions-Präsidenten, der den Klub seit der Fusion des ZSC mit GC 1997 alimentiert, kennt man. Der Multimilliardär war SVP-Nationalrat und ist der mit Abstand grösste Autohändler Europas.
Mehr zum Playoff-Final
Wenn die Kamera bei den Spielen der ZSC Lions auf ihn schwenkt, sieht man Frey in seiner Loge auf dem gigantischen Videowürfel in der Swiss Life Arena, die neben bisher sechs Meistertiteln sein grosses Vermächtnis ist.
Ansonsten hält sich der Patron, dessen Familie die «Bilanz» mit einem Vermögen von 4,3 Milliarden als Nummer 44 im Ranking der reichsten Schweizer einstuft, in der Öffentlichkeit im Hintergrund und gibt nur in aussergewöhnlichen Fällen Interviews. Über das Geschehen im Klub ist er aber immer genau im Bild, und nach den Spielen erscheint er zuweilen auch in der Kabine..
Ja, Grégory Finger existiert wirklich
Und Grégory Finger? Seit über 20 Jahren lebt er im Waadtland. Und seit er im Jahr 2020 bei Lausanne eingestiegen ist, bleibt er ein Phantom. Er hat noch immer kein einziges Interview gegeben, und es sind keine Fotos von ihm aufgetaucht. Wenn wir dazu noch seine drei Pässe – der in Moskau geborene Geschäftsmann ist Schweizer sowie russischer und amerikanischer Staatsbürger – hinzufügen, haben wir alles, um die verrücktesten Spekulationen rund um den starken Mann des Playoff-Finalisten anzuheizen.
Aber existiert er wirklich? Ich gebe zu, dass ich mir diese Frage selbst gestellt hatte. Bis zu jenem Tag, an dem ich ihn traf. Man mag sich das Treffen in der Lobby eines Luxushotels in Lausanne oder in einer gesicherten Loge in der Vaudoise aréna vorstellen, die von zwei Bodyguards mit dunklen Brillen bewacht wird. Doch in Realität war es weit weniger dramatisch. Im letzten Sommer sass Finger im VIP-Zelt des Vorbereitungsturniers Coupe des Bains in Yverdon und gönnte sich ein Fondue in Gesellschaft von Lausannes CEO Chris Wolf und Freunden. Was er dort machte? Sein Klub bereitete sich auf die Saison vor, und wie immer wollte er nichts verpassen.
Ein fünfminütiges, herzliches Gespräch liess mich eines erkennen: Der geheimnisvolle Finger, der sein Geld unter anderem mit Investments im Tech-Bereich machte, ist ein ganz gewöhnlicher Mensch und wirkt sehr bescheiden. «Er musste sich in den USA mit Lebensmittelmarken über Wasser halten und hat sich dann mit seinem enormen Intellekt nach oben gearbeitet», sagte Ex-Lausanne-Boss Petr Svoboda einst in einem «NZZ»-Interview über ihn.
Einige Tage später lief er vor einem Spiel inkognito auf der Esplanade vor der Arena an mir vorbei. Es war tatsächlich Finger, der mehrere Hundert Millionen Franken schwere Mann. Niemand bemerkte es. So wie es der diskrete Herr Finger mag, der seit 16 Monaten alleiniger Besitzer des Klubs ist und dessen Tochter Dina inzwischen auch im LHC-Verwaltungsrat sitzt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |