Auf einen Blick
ZSC Lions
Wer sich hier auf einen Meister-Blues (ein Unwort) einstellt, hat die Rechnung ohne Trainer Crawford gemacht. Druck? Hat im Profigeschäft jeder. Aber Zürich ist Zürich. Das mit Stars gespickte Ensemble ist auf Krawall gebürstet und wieder die Messlatte, an der sich die gesamte Liga orientieren muss. Ein guter Ruf verpflichtet.
Zug
Drei ausländische Fachkräfte in der Abwehr – das ist eine Aussage. Auch der Mangel an rustikalen Elementen wurde korrigiert, und der für Freund und Feind unberechenbare Künzle verleiht dem Meister von 2021 und 2022 etwas Verwegenheit. Die wollen zurück auf den Thron.
Servette
Meistertitel? Check. Champions League? Check. Nun darf man sich wieder dem Brot- und Buttergeschäft der Liga widmen, das man zuletzt etwas dem Schlendrian überlassen hatte. In der Westschweiz war Servette in der vergangenen Saison bloss die Nummer drei – dieser Stachel sitzt tief.
HC Davos
Die Pflicht hat Trainer Josh Holden bereits im ersten Jahr absolviert: Der HCD ist unter ihm defensiv stabil wie lange nicht. Jetzt darf man sich gar der Kür widmen: also noch mehr Angriffslust, bitteschön. Das spektakuläre Ausländer-Septett ist ein Segen, solange deswegen keine Unruhe aufkommt. Unterhaltung? Garantiert.
SC Bern
Neuer Sportdirektor, neuer Sportchef – der Zuschauerkrösus kommt selbst nach der Rückkehr auf die guten Plätze nicht zur Ruhe, herrlich. Das Sportliche ist bei Trainer Jussi Tapola aber sowieso in besten Händen, einem tiefen Vorstoss in die Playoffs steht fast nichts im Weg. Und falls es nicht für die Spitze reicht? Dann bitte ein Absturz. Der SCB muss Schlagzeilen liefern.
Lausanne
Eine Finalteilnahme zu bestätigen, scheitert vielfach am Irrglauben, dass eine neuerliche Finalteilnahme quasi in Stein gemeisselt ist. Viel hat ja nicht gefehlt. Der Mut, nach Connor Hughes’ Abgang auf einen ausländischen Torhüter zu verzichten, könnte bestraft werden.
1. ZSC Lions
2. Zug
3. Servette
4. Davos
5. Bern
6. Lausanne
7. Lugano
8. Fribourg
9. Ambri
10. SCL Tigers
11. Biel
12. SCRJ Lakers
13. Kloten
14. Ajoie
1. ZSC Lions
2. Zug
3. Servette
4. Davos
5. Bern
6. Lausanne
7. Lugano
8. Fribourg
9. Ambri
10. SCL Tigers
11. Biel
12. SCRJ Lakers
13. Kloten
14. Ajoie
Lugano
Auf dem Papier ist das eine Top-6-Mannschaft, aber sowas ist in Lugano gewöhnlich nur von akademischem Wert. Allerdings ist Trainer Luca Gianinazzi seit Oktober 2022 in Amt und Würden. Diese Kontinuität bürgt für eine Strategie, die man hier lange Zeit vermisste. Aber: Lugano muss raus aus dem Mittelmass, weil Mittelmass ist dröge.
Fribourg
Ein Trainer-Spektakel: Patrick Emond als Platzhalter für Roger Rönnberg, der nächste Saison übernimmt. Christian Dubé ist weg – und damit auch seine schneidigen Anzüge und das Grinch-Kostüm, die Liga ist bezüglich Stil ins Hintertreffen geraten. Sicher ist hier wohl nur eines: Sämtliche Spiele in der FKB-Arena werden ausverkauft sein.
Ambri
Kauft sich Dominik Kubalik den Weihnachtsbaum im Tessin? Oder bekommen Hockey-Profis ihre Weihnachtsbäume sowieso geschenkt? Die Ausstiegsklausel des Rückkehrers (Deadline am 15. Dezember) hält die Talschaft jedenfalls auf Trab. Das bedeutet: Unruhe. Die Frage, ob man sich diesen Deal besser verkniffen hätte, muss erlaubt sein.
SCL Tigers
Wenn man dreimal hintereinander verliere, heisse es, der neue Campus sei ein «Seich», witzelte Präsident Jakob bei der Eröffnungsfeier. Nun, Tore schiesst der Campus keine. Aber die Tigers sind trotzdem auf dem Weg nach oben. Ein Vorzeigemodell für Teams ohne Mäzen mit tiefen Taschen im Background.
Biel
Umbauen – bloss wie und wann? Das ist wie vor dem Regal mit den Medikamenten: Soll es rasch wirken oder lange anhalten? Damit Sportchef Steinegger in Ruhe arbeiten kann, muss der neue Trainer Filander gleich mal für Ruhe auf dem Eis sorgen.
Lakers
Mit Roman Cervenka hat sich auch der letzte Hauch von Glamour vom Obersee verabschiedet, der die Lakers lange Zeit wie ein Schutzmantel umhüllte. Trainer Stefan Hedlund ist angezählt, über dem Lido kreisen die Geier.
Kloten
Viele Einflüsterer, keine Strategie, aber drei verbrauchte Trainer. Den Image-Schaden aus der Vorsaison soll der neue Trainer Lauri Marjamäki ausbeulen, der hat schliesslich mal in einer Autofabrik gearbeitet. Da ist aber nicht nur Handwerk, sondern auch psychologisches Geschick gefragt.
Ajoie
Der kratzbürstige Aussenseiter mit dem Abo für Platz 14 ist nach einer ernüchternden Saison mit nur 39 Punkten (0.75 pro Partie) gefordert, endlich den Anschluss an die Konkurrenz zu finden. Etwas mehr Qualität im Angriff reicht aber wohl kaum für einen Exploit.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |