«Das hat uns alle schockiert, wir sind Menschen»
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Wolf über Aaltonen-Knall:«Das hat uns alle schockiert, wir sind Menschen»

Das Power-Ranking der Liga
Ist Aaltonen nach Dopingfall für den SCB noch tragbar?

Ein Dopingfall eskaliert ziemlich schnell, ein Trainerwechsel bringt auch mal gar nichts. Wer ist der meist bestrafte Spieler der Liga? Das Power-Ranking der National League.
Publiziert: 14:41 Uhr
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In der nächsten Saison doch nicht Teamkollegen in Bern? Miro Aaltonen (v.) gegen Ramon Untersander. Beim SCB dürfte das Engagement des Finnen nach dem Doping-Wirbel auch auf die moralische Frage überprüft werden.
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Der Fall Aaltonen zieht weitere Kreise

Das ist ziemlich schnell eskaliert: Am Freitag auf der Fahrt nach Genf erfährt man beim EHC Kloten von der Dopingsperre gegen den finnischen Topskorer Miro Aaltonen (31), 24 Stunden später ist der Vertrag des Olympiasiegers schon aufgelöst.

Aaltonen hatte gestanden, «einen dummen Fehler gemacht und zu Unterhaltungszwecken eine Substanz konsumiert zu haben, die zwar nicht leistungssteigernd, aber im Sport verboten ist.» Das Geständnis verschafft Aaltonen ein paar Sympathiepunkte, könnte aber trotzdem dafür sorgen, dass seine Zeit in der Schweiz nicht nur für diese Saison abgelaufen ist, obwohl er für 2025/2026 einen Vertrag beim SCB unterzeichnet hat.

In Finnland sollen von der Doping-Schlagzeile nicht alle überrascht worden sein, heisst es aus seinem Heimatland. Partydrogen? Da wird dann schnell mal auch die Moralkeule hervorgeholt: Der Konsum dieser Stimulanzen gehört in vielen Gesellschaftsschichten fast schon zum guten Ton, aber bei Sportstars liegt die Messlatte ungleich höher. Da drängt sich dann die Frage auf: Ist Aaltonen für den SCB noch tragbar?

Der SCB hat noch andere Probleme

Der Aaltonen-Schock kommt für den SCB denkbar ungelegen. Nach einer Pleitenwoche mit Heimniederlagen gegen Ambri (2:4), Zug (1:5) und dem 1:2 nach Verlängerung im Zähringer-Derby findet sich der Top-6-Klub mitten in einer Krise wieder, für die man weiträumig nach Erklärungen sucht. Die Berner produzieren aktuell zu wenige Tore, leisten sich dafür aber teilweise spektakulär leichtfertige Puckverluste und einige Undiszipliniertheiten. Führt die Rotation auf den Ausländer-Posten zunehmend zu Irritationen in der Garderobe? Oder ist das nur eine Ergebniskrise, die man auf dem Weg zur nächsten Leistungssteigerung zwischendurch braucht? Im Kalender anstreichen: Am Mittwoch kommt Leader Lausanne in die PostFinance Arena.

Die Leichtigkeit des Seins

Lars Leuenberger (49) reitet mit Gottéron auf einer Erfolgswelle. Der SCB-Meistertrainer von 2016 hat die Mannschaft auf Krawall gebürstet und defensiv stabilisiert. Leuenbergers Einfluss in Zahlen: neun Spiele, sieben Siege, eine Niederlage nach Penaltyschiessen, eine nach Verlängerung. Ergibt 22 Punkte oder 2,444 Zähler im Schnitt. Und einen Pokal hat er auch schon gewonnen.

Trainerwechsel-Effekt?

Nach einer desaströsen Leistung im Champions-League-Halbfinal gegen die ZSC Lions (1:6 am Mittwoch) kapituliert die Mannschaft am Samstag auch beim 3:7 in Rapperswil. Nach der Entlassung von Jan Cadieux (am 28. Dezember) wurde nichts besser und die Disziplinlosigkeiten häufen sich, die Interimstrainer Yorick Treille (44) und Rikard Franzen (56) scheinen mit der Aufgabe überfordert.

Reagiert Servette nun mit dem Engagements des ehemaligen NHL-Trainers Gerard Gallant (61) auf die Zerfallserscheinungen, die sich in den letzten Spielen gezeigt hatten? Gallant wird den Old-School-NHL-Vertretern zugerechnet, knorrig, wortkarg, ein Mann mit kurzer Lunte und grosser Ausstrahlung. Während seiner NHL-Karriere arbeitete er für Columbus, Florida, Las Vegas und die New York Rangers. Bestes Ergebnis? Finalteilnahme mit Las Vegas im Frühling 2018.

Zufällige Statistik der Woche: Die Spieler mit den meisten Strafminuten

  1. Aurélien Marti (Lausanne) 72
  2. Filip Zadina (Davos) 62
  3. Daniele Grassi (Ambri) 61
  4. Manix Landry (Ambri) 54
  5. Daniel Vozenilek (Zug) 50
  6. Theodor Lennström (Genf) 47
  7. Jannik Fischer (Ajoie) 45
  8. Michael Fora (Davos) 45
  9. Chris DiDomenico (Ambri) 44
  10. Marc Marchon (SCB) 44
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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
39
21
75
2
EV Zug
EV Zug
40
32
71
3
ZSC Lions
ZSC Lions
36
34
70
4
SC Bern
SC Bern
40
16
68
5
HC Davos
HC Davos
39
19
66
6
EHC Kloten
EHC Kloten
41
-9
65
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
40
-1
61
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
40
-6
56
9
EHC Biel
EHC Biel
39
-1
55
10
SCL Tigers
SCL Tigers
40
0
54
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
38
-7
50
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
39
-21
50
13
HC Lugano
HC Lugano
38
-26
45
14
HC Ajoie
HC Ajoie
39
-51
36
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