Auf einen Blick
- Klotens Topskorer Miro Aaltonen ist wegen Dopingverdachts provisorisch gesperrt worden
- Aaltonen hat gestanden, im Ausgang eine Substanz konsumiert zu haben
- Der Fall trifft den EHC Kloten im dümmsten Moment, Sportchef Schödler nimmt Stellung
Die Nachricht wirbelte am Freitagabend die Hockey-Schweiz auf. Klotens Starspieler und Topskorer Miro Aaltonen (31) wird von der Swiss Sport Integrity aufgrund eines potenziellen Verstosses gegen die Anti-Doping-Bestimmungen provisorisch auf unbestimmte Zeit gesperrt. Die Mannschaft inklusive Aaltonen befand sich zum Zeitpunkt, als die Information um 16 Uhr beim EHC Kloten eintraf, auf dem Weg zum Auswärtsspiel nach Genf.
Dieses verloren die Klotener ohne den besten Torschützen in der Liga (20 Saisontreffer) anschliessend mit 0:2. «Wir haben eigentlich einen guten Match gezeigt, spielten sehr aufopferungsvoll, aber am Ende waren die Genfer kaltblütiger», sagt Sportchef Ricardo Schödler. Kurz nach dem Spiel erhält der Fall Aaltonen eine neue Dynamik. Denn gegenüber der finnischen Nachrichtenagentur STT erklärt sich der finnische Olympiasieger, gesteht, in der Pause vor Weihnachten einen Fehler begangen zu haben und im Ausgang eine Substanz zu sich genommen zu haben, die im Sport verboten ist.
Aufregung vor Schlüsselspiel
Grundsätzlich ist es Aaltonen hoch anzurechnen, dass er zu seinem Verhalten steht und sich dafür entschuldigt. Doch die Aufregung legt sich deshalb nicht – im Gegenteil. Was sagt Klotens Sportchef Schödler am Tag danach zum ganzen Fall? «Es ist ein laufendes Verfahren und wir halten uns an die Vorschriften von Swiss Sport Integrity. Mehr möchte ich dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.»
Schödler versucht, den Ball so flach wie möglich zu halten, und dies mit gutem Grund. Am Samstagabend hat Kloten ein kapitales Heimspiel gegen Biel. «Da haben wir die Chance, zurückzuschlagen», so Schödler. Er sagt auch: «Zum Glück besteht eine Hockeymannschaft nicht nur aus einem Spieler.» Aber es schleckt keine Geiss weg, dass der Dopingfall Aaltonen den EHC Kloten im dümmsten Moment trifft.
Nur noch vier Ausländer
Die Überraschungsmannschaft der bisherigen Saison hat im neuen Jahr Mühe, zu Punkten zu kommen. Sie hat fünf ihrer bisherigen sieben Spiele verloren. Die Klotener spielen zwar zumeist keineswegs schlecht, aber die Spiele kippen nicht mehr so oft auf ihre Seite wie noch vor Weihnachten. Damals gewannen sie auch Spiele, die sie aufgrund des Spielverlaufs eigentlich nicht hätten gewinnen sollen.
Der einst grosse Vorsprung auf das auf Platz 7 heranrückende Fribourg beträgt dadurch für das auf Rang 6 klassierte Kloten nur noch drei Punkte, auf Servette auf Position 11 sind es zwar noch zwölf Zähler Reserve, aber die Genfer haben bislang auch drei Spiele weniger ausgetragen. Es ist nicht nur die direkte Playoff-Qualifikation in Gefahr, auch der Kampf um einen Play-In-Platz könnte nochmals heiss werden, wenn Kloten nicht wieder in die Spur findet.
Kloten muss daher aufpassen, dass es wegen des Wirbels und den sportlichen Konsequenzen des Falls Aaltonen nun nicht alles in den Sand setzt. Denn aktuell stehen den Zürcher Unterländern in dieser wichtigen Phase nur noch vier Ausländer zur Verfügung, da nicht nur Aaltonen ausfällt, sondern derzeit auch noch Tyler Morley verletzungsbedingt fehlt. Wird Schödler handeln? «Das schauen wir an, wir kennen diese Ausgangslage ja erst seit Freitagabend.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 39 | 19 | 75 | |
2 | ZSC Lions | 36 | 31 | 68 | |
3 | EV Zug | 40 | 30 | 68 | |
4 | SC Bern | 40 | 16 | 67 | |
5 | HC Davos | 39 | 19 | 66 | |
6 | EHC Kloten | 41 | -9 | 65 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 40 | -1 | 62 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 39 | -4 | 56 | |
9 | EHC Biel | 39 | -1 | 55 | |
10 | SCL Tigers | 39 | 0 | 54 | |
11 | Genève-Servette HC | 38 | -7 | 50 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 39 | -21 | 50 | |
13 | HC Lugano | 38 | -23 | 46 | |
14 | HC Ajoie | 39 | -49 | 36 |