Grégory Hofmann trägt im Halbfinal gegen Servette noch eine Brille. So nennt man eine Doppelnull in der Hockeysprache: Kein Tor, keine Assists. Bis jetzt hat man vergeblich auf einen Exploit gewartet von jenem EVZ-Starstürmer, der zusammen mit Dario Simion die letztjährige spektakuläre Final-Wende gegen den ZSC orchestriert hatte.
Der Paradesturm mit Center und Captain Jan Kovar, Hofmann und Simion ist blass. Unfassbar: Keiner aus dem Trio hat gegen Genf bisher einen Punkt verbucht, ihr Einfluss aufs Spielgeschehen ist überschaubar. Erst als Trainer Dan Tangnes in Spiel 4 ab dem zweiten Drittel die Center getauscht hat und Sven Senteler zwischen Hofmann und Simion agierte, kam frischer Wind ins Spiel.
Zu frühes Comeback?
Zur Erinnerung: Mitte Januar verletzte sich Hofmann im CHL-Halbfinal gegen Tampere am Fuss und fiel aus. Seine Rückkehr wurde auf Ende März angekündigt. Doch bereits Mitte März pünktlich für den Viertelfinal gegen die Lakers gab der 30-Jährige sein Comeback. Zu früh? Tangnes mahnte schon da, dass man «noch keine Wunder von ihm erwarten darf». Die blieben bisher tatsächlich aus – obwohl er mit zwei Treffern im ersten Viertelfinal-Duell noch perfekt gestartet war.
Wer den ehrgeizigen Hofmann kennt, weiss: Niemand macht ihm mehr Druck, als er sich selbst. Niemand hat höhere Erwartungen an ihn, als er selbst. Dass er damit hadert und enttäuscht ist, und deshalb seine Unbekümmertheit abhandenkommt, ist menschlich. Der Goalgetter will nur eines: Tore schiessen und Spiele gewinnen. Je länger ein Spiel dauert und ein Torerfolg ausbleibt, desto mehr will er es erzwingen. So oder so – die Servettiens lassen nichts zu.
Ausländer bleiben Playoff-Tauglichkeit schuldig
Immer mal wieder sieht man, wie sich Hofmann und Trainer Tangnes auf der Spielerbank länger unterhalten, auch wenn der Rest des Teams nach der Pausensirene schon in der Kabine verschwunden ist. Der Stürmer will performen, der Coach ihm dabei helfen. Doch zur Präzisierung: Hofmann ist längst nicht der einzige Leistungsträger des Meisters, der unter dem Radar fliegt.
Nebst den bereits Erwähnten konnte auch Fabrice Herzog sein Potenzial noch nicht abrufen. Zudem blieben bisher alle Ausländer den Beweis der Playoff-Tauglichkeit schuldig. In der Summe ist der Leistungsabfall zu gross. Und hat den EVZ verwundbar gemacht. Aber bekanntlich sind verwundete, in die Ecke gedrängte Raubtiere am gefährlichsten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |