Auf einen Blick
- Ajoie-Verteidiger Pilet prügelte auf wehrlosen Lausanne-Topskorer ein
- Pilet rechtfertigt Aktion und betont, dass Suomela ihn angesprungen habe
- 29 Strafminuten inklusive Restausschluss für Pilet nach brutalem Vorfall
Vor dem Spiel am Sonntag in Fribourg wusste Ajoie-Sportchef Julien Vauclair, dass diese Frage kommen würde. «Sind Sie überrascht, dass Valentin Pilet (27) heute auf dem Eis steht?» Der Sportdirektor lacht, antwortet aber bereitwillig. «Ich bin vor allem überrascht, dass ich keinen Bericht erhalten habe. Normalerweise wird uns bei einer grossen Strafe wegen einer Schlägerei ein Bericht geschickt, der uns mitteilt, dass der Spieler im nächsten Spiel gesperrt ist.»
Am Vorabend hatte Pilet auf Lausanne-Topskorer Antti Suomela eingeprügelt. Die Bilder sind brutal. Es wurde jedoch keine Sperre gegen den Ajoie-Verteidiger verhängt, der 29 Strafminuten, inklusive Restausschluss bekam. In Eishockey-Kreisen gehen die Meinungen auseinander. Die Konservativeren billigen die Szene, andere wundern sich, dass Pilet im nächsten Spiel wieder auf dem Eis zu sehen ist.
Gegen Tim Bozon, der in den letzten Playoffs gegen Davos auf den am Boden liegenden Kristian Näkyvä eingeprügelt hatte, wurde ebenfalls keine Untersuchung eingeleitet. Der Franzose von Lausanne war nur deshalb für ein Spiel gesperrt worden, weil er zwei grosse Strafen für zwei verschiedene Aktionen erhalten hatte. So gesehen hat der Einzelrichter in diesem Fall wenigstens konsequent gehandelt.
Nach dem Spiel in Fribourg kam Pilet auf seine Aktion zurück. «Ja, ich habe mir die Bilder noch einmal angesehen. Was denke ich darüber? Der letzte Faustschlag ist nicht nötig. Aber wenn du einmal kämpfst, gehst du mit vollem Einsatz.»
«Er hat mich angesprungen»
Hätte sich der HCA-Spieler nicht zurückhalten können oder müssen, vor allem angesichts eines Gegners, der offensichtlich keine Lust auf einen Kampf hatte? «Im Nachhinein ist es einfach, von Skandal zu sprechen. Er hat mich angesprungen. Wenn du also jemanden anspringst, musst du auch die Verantwortung dafür übernehmen und dich nicht wie eine Schildkröte verhalten und dich zu einer Kugel zusammenrollen. Doch ich bin froh, dass er weiterspielen konnte und nicht verletzt ist.»
Hatte Pilet nach dieser Aktion mit einem freien Sonntag gerechnet? «Ich habe abgewartet», sagt der Waadtländer. «Als ich aufwachte, war nichts zu sehen. Dann war mittags immer noch nichts gekommen, also konnte ich spielen.» Er gibt zu, dass er seinen Spielstil etwas geändert hat, um unter dem Radar zu fliegen. «Ich dachte mir, dass die Schiedsrichter auf mich schauen würden», erklärt er. «Ich habe versucht, mich nicht zu dumm anzustellen, etwas ruhiger zu spielen als sonst und keine Schlägereien zu provozieren.»
Beim nächsten Spiel von Ajoie in Lausanne Mitte Januar wird er wahrscheinlich erneut unter dem Radar fliegen wollen. Aber mit seinem soliden Körperbau wird es schwer sein, unbemerkt zu bleiben. Die Spieler des LHC und auch die Fans werden zweifellos sehen wollen, ob er sich nach seiner Aktion den Konsequenzen stellt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |