4 Pleiten mit 22 Gegentoren
Tigers reden Goalie-Problem schön

1:8 gegen den SCB, 2:6 gegen die ZSC Lions. Langnau ist die Schiessbude der Liga – und Ersatzgoalie Gianluca Zaetta überfordert. Bereits geistert der Name von Robert Mayer herum.
Publiziert: 19.09.2021 um 12:15 Uhr
1/10
Löchrige Tigers-Defensive: Aleski Saarela, Yannick Blaser, Larry Leeger, Goalie Gianluca Zaetta und Harry Pesonen (von links) wehren sich verzweifelt gegen ZSC-Doppeltorschütze John Quenneville.
Foto: keystone-sda.ch
Christoph Schär

Mit einem 4:1-Sieg in Lugano begann die Saison für die SCL Tigers traumhaft. Seither aber geht es abwärts. In Zahlen: 4 Pleiten und 22 Gegentore. Gründe für den Absturz gibt es mehrere. Ausländer, die nach einem starken ersten Wochenende zuletzt kaum noch in Erscheinung getreten sind, viele unnötige Strafen oder den Ausfall von Stammgoalie Ivars Punnenovs. Der Lette musste am Freitag in Bern nach 20 Minuten vom Eis, nachdem er von SCB-Topskorer Conacher durch einen Rempler am Kopf getroffen wurde. Punnenovs wird mit einer leichten Hirnerschütterung mindestens eine Woche ausfallen.

Hier wird Punnenovs von SCB-Conacher am Kopf getroffen
0:22
Tigers-Goalie verletzt:Hier wird Punnenovs von SCB-Conacher am Kopf getroffen

Eine schwere Hypothek. Denn Ersatzkeeper Gianluca Zaetta kann dem Team – zumindest bisher – nicht helfen. Beim 1:8 in Bern und dem 2:6 gegen den ZSC kassiert der 21-Jährige in 80 Minuten elf Gegentreffer, erreicht dabei eine Abwehrquote von gerade mal 77,5 Prozent und wird gegen die Lions nach zwei Dritteln durch den 19-jährigen NL-Debütanten Tim Baumann ersetzt.

Von einem Torhüter-Problem wollen die Tigers – zumindest öffentlich – aber noch nichts wissen. Captain Pascal Berger sagt: «Es spielt keine Rolle, wer im Tor steht. Es lag in beiden Partien nicht am Goalie.» Und Coach Jason O’Leary weicht aus und sagt bloss: «Gegen Zürich waren die Strafen unser Problem.» Auf den Hinweis eines Journalisten, dass man ohne guten Goalie kein Spiel gewinnen könne, geht der Kanadier nicht ein. Er wiederholt: «Strafen, Strafen, Strafen. Das war das Problem.»

O'Leary will Zaetta wieder aufbauen

Zweifellos gab es davon viel zu viele, gleich vier Treffer der Lions fielen im Powerplay, bei einem fünften, war eine Langnauer Strafe erst wenige Sekunden abgelaufen. Trotzdem: Sollte der verletzungsanfällige Punnenovs länger fehlen, müssen die Tigers zwischen den Pfosten aufrüsten. Der Name Robert Mayer, der beim HCD auf dem Abstellgleis steht, geistert durch die Medien. Aber auch hier gibt sich O’Leary zurückhaltend. «Ich bin nicht einer, der sagt, ich brauche das oder das. Wir haben, was wir haben. Und es liegt jetzt an uns, Gianluca wieder aufzubauen, damit er am Dienstag bereit ist.»

Dann geht es gegen Davos, wo die Tigers den Negativlauf stoppen wollen. Nach zwei klaren Pleiten muss eine Reaktion her. O’Leary sagt: «Wenn so viel schlecht läuft wie zuletzt, ist es gefährlich, wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Das müssen wir stoppen. Wir müssen das Negative ausblenden und das Positive mitnehmen.»

Gegen den HCD fehlen wird neben Punnenovs auch Stürmer Michael Loosli, der für seinen Crosscheck gegen Zürichs Yannick Weber für eine Partie gesperrt wurde.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?