Denis Malgin muss sich bei seinem zweiten Gastspiel in Toronto wie in einem Schüttelbecher gefühlt haben. Erst erkämpfte er sich im Trainingscamp der Maple Leafs nach zwei dominanten Jahren in der Schweiz bei Lausanne und den ZSC Lions mit starken Leistungen einen Platz im Team.
Doch dann spielte der 25-Jährige nur wenig (im Schnitt 11 Minuten pro Spiel) und nur selten in der zweiten Linie mit den Stars Tavares und Marner, wie bei der Abschiedsvorstellung gegen Washington am Sonntag. Einige Male sass er hingegen überzählig auf der Medien-Tribüne.
Beim ambitionierten Traditionsklub, der seit 1967 auf einen Titel wartet und seit 2002 keine Playoff-Serie gewann, fand Malgin nie seinen Platz. Für einen Platz in der dritten oder vierten Linie ist er zu talentiert, für den Job in den Top 6 des Sturms war er zu wenig effizient und produktiv. Der kleine, kreative Stürmer mit den feinen Händen und den flinken Füssen kam in 23 Spielen nur auf je zwei Tore und Assists.
Marchment-Deal als Hypothek
So weinten ihm nur wenige Toronto-Fans nach, als er am Montag im Tausch mit Flügel Dryden Hunt nach Colorado transferiert wurde. Zumal der Name Malgin stets mit jenem Deal in Erinnerung blieb, der ihn im Februar 2020 zu Toronto gebracht hatte: Für ihn hatte man Stürmer Mason Marchment (inzwischen für 4,5 Mio. Dollar Lohn jährlich bei Dallas) abgegeben, der in der folgenden Saison 18 Tore für Florida schoss, während Malgin in die Schweiz zurückkehrte.
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Nun bekommt Malgin bei der Avalanche (Lawine) eine neue Chance. Der amtierende Champion leidet unter einer Verletzungsmisere, muss auf Superstar Nathan MacKinnon und Captain Gabriel Landeskog verzichten und kann einen wie ihn derzeit gebrauchen.
Manchmal muss man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Für den Nati-Stürmer hat sich noch einmal ein Türchen geöffnet. Vielleicht gelingt ihm in Denver ja ein ähnlicher Start wie seinem letztjährigen ZSC-Sturmpartner Sven Andrighetto. Der buchte 2017 nach seinem Wechsel aus Kanada (Montréal) in den ersten 19 Spielen für das Team aus der Mile High City 16 Punkte. Und die Chancen, nach dem verpassten Titel mit Zürich, Meister zu werden, sind für Malgin mit dem Wechsel zumindest nicht gesunken.