Insolvenzverfahren als Befreiungsschlag
Spielsucht stösst NHL-Star Evander Kane ins Elend

Seine Pleite und Schulden in Millionenhöhe schlagen Anfang Jahr hohe Wellen. Jetzt redet NHL-Star und Sharks-Topverdiener Evander Kane (29) erstmals darüber.
Publiziert: 13.05.2021 um 11:58 Uhr
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Seit Sharks-Stürmerstar Evander Kane (r.) seinen Bankrott öffentlich gemacht und ein Insolvenzverfahren eingeleitet hat, spielt er besser denn je.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Es ist ein unüberlegtes Foto, das 2012 um die Sportwelt geht: NHL-Star Evander Kane, da gerade mal 21 Jahre alt und bei Winnipeg mit einem 6-Jahres-Vertrag über 31,5 Mio. Dollar, posiert auf dem Balkon des Luxushotels «The Cosmopolitan» in Las Vegas. Mit mehreren Bündeln Hunderter-Noten. Es zeigt den verschwenderischen Umgang des Erstrunden-Drafts mit Geld. Der sein finanzieller Untergang sein wird.

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Immer wieder gerät Kane mit seiner Spielsucht in die Schlagzeilen. 2020 verzockt er 1,5 Mio. Dollar, 2019 wird er vom erwähnten Luxushotel auf verspielte 500'000 Dollar verklagt. Seine sportlichen Leistungen verkommen zur Randnotiz. Der Schuldenberg ist angewachsen – und für Kane nicht mehr zu bewältigen. Er belastet den mittlerweile 29-Jährigen, der vor zehn Monaten Vater geworden ist, immer mehr.

Vor dieser Saison wird gemunkelt, dass sie der Kanadier – seit 2018 bei San Jose mit einem Jahressalär von 7 Mio. Dollar – wegen seiner persönlichen Probleme auslässt. Doch er spielt, besser denn je. Denn: Anfang Jahr meldet Kane Privatinsolvenz an. Ein grosser Druck fällt ab. Darüber redet er nun erstmals. «Es war eine Erleichterung, weil ich nicht mehr versuchen musste, es zu verheimlichen», beschreibt er im «The Athletic». Jahrelang habe er sich nur mit seinen Geld-Problemen beschäftigt, das sei purer Stress gewesen.

«Versucht, die Fehler unter den Teppich zu kehren»

Trotz bisherigem Brutto-Karriere-Salär von 52 Mio. Dollar hat Kane Schulden von 28,6 Mio. Dollar angehäuft bei 47 Gläubigern, darunter auch mehrere Banken und seine ehemalige Agentur. «Jeder macht Fehler. Ich habe finanzielle gemacht und versucht, sie konsequent unter den Teppich zu kehren.»

Doch er habe sich damit auseinander gesetzt, was zu diesem Fehlverhalten geführt habe. Auch seiner jungen Familie zuliebe. «Vater einer Tochter zu werden war ein lebensverändernder Moment. Das bringt dich dazu, darüber nachzudenken, was man tun muss. Nicht nur als Mann, sondern als Vater, um die besten Entscheidungen für die Familie zu treffen.» Das Insolvenz-Verfahren ist also keine Bankrott-Erklärung für Kane – sondern ein Neustart.

Dass er mit den San Jose Sharks die Playoffs verpasst hat, ist nun mal eine sportliche Negativ-Schlagzeile.

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