Die Ungewissheit ist weg. NHL-Star Timo Meier hat sich bei den New Jersey Devils einen grandiosen Vertrag geangelt: Der Appenzeller kassiert 70 Millionen US-Dollar für acht Jahre – das macht rund 8,8 Mio. US-Dollar pro Saison. Doch wenn der bodenständige und bescheidene 26-Jährige etwas nicht will, ist es, mit Geld anzugeben.
Blick: Timo Meier, Ihre Gefühlslage nach dem Mega-Vertragsdeal mit den New Jersey Devils?
Timo Meier: Es ist sicher eine Erlösung. Die Ungewissheit dauerte ja etwas länger an und begann schon in San José. Dort wusste ich lange nicht, ob ich bleibe oder getradet werde. Nach dem Trade zu den Devils fragte ich mich dann, ob es in New Jersey klappt und wir eine längerfristige Lösung finden. Nachdem ich nun diese Sicherheit habe, Teil der Devils zu sein, ist eine grosse Last von meinen Schultern gefallen. Gleichzeitig ist die Motivation riesig.
Ist es beruhigend, dass Sie die besten Jahre Ihrer Karriere geregelt haben?
Ja, sicher. Zu wissen, dass ich Teil dieser Mannschaft bleibe, macht New Jersey zu meinem neuen Zuhause. Deswegen nehme ich aber nicht den Fuss vom Gaspedal. Ich kann nun ohne diese Hintergedanken, die ich die letzten ein, zwei Jahre im Kopf hatte, befreit aufspielen. Mit der Einstellung, dass ich mit New Jersey den Stanley Cup holen will.
Strebten Sie deshalb einen Acht-Jahres-Vertrag an?
Für einen Sportler ist es schön, zu wissen, dass auf einen gesetzt wird. Aber das musste ich mir erarbeiten. Dieser Vertrag ist ein spezieller Moment für alle, die mich auf meinem Weg begleiten.
Die Reaktionen Ihrer Schweizer Teamkollegen bei den Devils?
Ich bekam viele Glückwünsche, von allen Kollegen. Es ist schön zu wissen, dass mir das gegönnt wird. Die Leute kennen meinen Weg, der schön, aber auch mal steinig war. Mit ihnen diesen Erfolg teilen zu können, bedeutet mir viel.
Was haben Sie sich zur Feier des neuen Vertrages gegönnt?
Ein feines Abendessen mit meinen Eltern und meiner Schwester. Da haben wir darauf angestossen.
Und womit belohnen Sie sich selbst?
Das war nicht mein erster Gedanke. Vielleicht mit einer etwas exklusiveren Reise mit meiner Familie.
Sind Sie ein Sparer? Zum Beispiel auf ein Haus?
Ich habe bereits ein schönes Zuhause in Rorschach (schmunzelt). Wenn ich mir etwas kaufen möchte, dann kaufe ich es. Aber ich will nicht mit Geld angeben.
Was löst es in Ihnen aus, dass jeder Ihren Lohn kennt?
Nichts, es ist so, wie es ist. Ich kenne es schon länger so und kann es nicht ändern. Aber Geld verändert mich als Mensch nicht und Geld allein macht auch nicht glücklich.
Ihre Ex- und -NHL-Star-Kollegen Mark Streit und Roman Josi haben zusammen mit anderen grossen Sportlern eine Mineralquelle gekauft. Wo steigen Sie ein?
(Lacht.) Auch darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber ich engagiere mich gerne für den Nachwuchs des SC Herisau, bei dem auch ich gross geworden bin.