Patrick Fischer hat zum zweiten Mal nach 2018 mindestens ein K.o-Spiel gewonnen. Der Sieg gegen die Deutschen ist in letzter Konsequenz mehr als nur ein Halbfinal-Einzug, er entlastet Trainer und Mannschaft auch von dem latenten Vorwurf, es gegen den Erzrivalen einfach nicht gebacken zu bekommen, wenn alles auf dem Spiel steht.
Der Anteil des Trainers an diesem Sieg ist in Tat und Wahrheit wahrscheinlich etwa gleich gross, wie jeweils an den Niederlagen von 2021 und 2023. Weil er für diese Pleiten viel Kritik einstecken musste, darf man ihm jetzt auch grosses Lob aussprechen. Die Nati hat wieder eine starke Vorrunde gespielt, im Unterschied zu den letzten Jahren krönt sie ihre Leistung nun aber mit dem ersehnten Sieg in einem K.o.-Spiel – und genau da hängt schlussendlich die Messlatte.
Vertrag bis 2026 auskosten
Fischers Enthusiasmus hat ihn zwischendurch in die Bredouille gebracht, obwohl man seinen Optimismus ja eigentlich schätzte. Frisch von der Leber weg, das Spiel gegen jeden Gegner bestimmen, einen eigenen Stil entwickeln, von Medaillen träumen. Aber wer als Schweizer Nati-Trainer vom Halbfinal spricht, muss ihn zwischendurch auch mal erreichen. Der Sieg ist ein Erfolg des Trainers, der Mannschaft und des gesamten Programms. Der ganz grosse Gewinner ist aber Fischer, weil in erster Linie sein Kopf auf dem Spiel stand. Er kann nun seinen Vertrag bis 2026 auskosten. Aber natürlich hätten wir jetzt erstmal ganz gerne eine Medaille.