Quarantäne in Riga – Sonntag und Montag durften die Spieler ihre Einzelzimmer nicht verlassen. Danach können sie nun während drei Tagen wieder mit ihren Teamkollegen trainieren, bis am Samstag für sie die WM gegen Tschechien losgeht.
Besonders schwierig ist die Isolation für die vier NHL-Spieler, die noch mit Jetlag zu kämpfen haben. «Am Morgen ist die Zeit, in der man noch recht müde ist. Man darf aber nicht schlafen», sagt Devils-Captain Nico Hischier (22). Die zwei Tage, die er allein im Zimmer verbringen muss, schlägt der Walliser wie viele seiner Teamkollegen mit Telefonieren und Netflix (er «Queen of the South») schauen tot.
Auch Chicago-Stürmer Philipp Kurashev (21) klagt über Müdigkeit. «Heute bin ich schon um 6 Uhr aufgewacht.» Kurz darauf fragt er höflich, ob er den Zoom-Call kurz unterbrechen dürfe, weil jemand an die Tür klopfe. Er musste einen Corona-Test abgeben.
Essen in Papiertüten
Das ist etwas Abwechslung im Isolations-Alltag. Ansonsten bekamen unsere Nati-Stars dreimal pro Tag das Essen in Papiertüten vor die Türe gestellt. «Ich hatte deswegen zunächst etwas Bedenken», gesteht Mirco Müller (26, zuletzt Leksand), «aber es schmeckt». Und Sharks-Star Timo Meier (24) ergänzt: «Es gab auch genug.»
Abgesehen von Video-Calls mit dem ganzen Team musste sie sich selber beschäftigen in den für Fitness-Übungen zu kleinen Zimmern. «Zimmer ist Zimmer, da soll man sich primär ausruhen», betont WM-Routinier Andres Ambühl (37) schmunzelnd. Er überbrückt die Zeit mit Facetime-Anrufen mit seiner Familie, Internet oder TV.
Kontakt über Headsets
HCD-Teamkollege Enzo Corvi (28) dagegen hat mit Lakers-Goalie Melvin Nyffeler (26) und ZSC-Goalgetter Sven Andrighetto (28) eine Game-Gemeinschaft. Das Trio spielt «Call of Duty» auf der mitgebrachten Playstation. «Enzo ist der Beste», erzählt Nyffeler, der erst vor einem Jahr im Lockdown damit angefangen hat. «Über die Headsets besprechen wir unsere Strategien und haben wenigstens so Kontakt.»