Am Tag nach der Verkündung der Vertragsverlängerung bis 2026 von Nati-Trainer Patrick Fischer (48) und seinem Assistenten Tommy Albelin (59) hat Swiss Ice Hockey in Kloten ZH zur Medienkonferenz geladen. Es ist Valentinstag und harmonisch geht es auch am Rednerpult zu und her, an dem neben den beiden Trainern auch Präsident Stefan Schärer, CEO Patrick Bloch, Nati-Chef Lars Weibel und der neue Medienverantwortliche Finn Sulzer sitzen.
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«Der Weg, den wir entwickelt haben, ist der richtige», sagt Bloch. «Es ist wichtig, hinsichtlich des Leuchtturms Heim-WM 2026 mit diesem kompetenten Team weiterarbeiten zu können», sagt Schärer. Von einer «nachhaltigen Struktur» spricht Weibel. Derweil bedankt sich Fischer für das Vertrauen seiner Vorgesetzten. «Auch wenn es in letzter Zeit etwas windig war. Dieses Vertrauen motiviert mich».
Fair, aber leistungsbezogen
So weit, so gut. Doch der spannendste Punkt dieser Medienkonferenz wäre eigentlich die gegenseitige Ausstiegsklausel, von der immer wieder die Rede war und deren Aushandlung die beiden Parteien in den letzten Wochen intensiv beschäftigt hat. Wie diese nun im Detail aussieht, dazu sagt – wenig überraschend – allerdings niemand etwas. «Es ist ein fairer, leistungsbezogener Vertrag. Aber über die Details geben wir keine Auskunft. Der Weg muss stimmen, das ist das Kriterium. Und das Ziel ist es sowieso, dass wir mit Fischer und Albelin diesen Weg bis 2026 gehen», sagt Weibel zu dieser Thematik. Die Ausstiegsklausel ist und bleibt also ein Staatsgeheimnis.
Fischer spricht bezüglich der Klausel von einem branchenüblichen Vorgang: «Es hat sich nichts geändert. Ich hatte in den letzten Jahren stets eine Ausstiegsklausel im Vertrag. Man weiss, dass die Coaches als Erstes fliegen, deshalb haben sie auch eine solche Klausel im Vertrag – da bin ich nicht der Einzige. Sie ist nicht belastend, sondern fair allen gegenüber, und für mich daher kein Thema.»
Nächste Spekulationen an der WM?
Zu einem solchen könnte sie aber bereits in drei Monaten an der WM wieder werden. Dann nämlich, wenn anhand der Resultate von aussen schwer abzuschätzen ist, ob der Weg stimmt. Zumal in diese Beurteilung ja auch noch die Stärke der WM-Mannschaft anhand der Anzahl der NHL-Spieler als zusätzlicher Parameter einfliesst.
Reicht eine weitere Niederlage im WM-Viertelfinal, um die Ausstiegsklausel zu ziehen? Oder braucht es dafür auch zwei, drei Niederlagen in der zuletzt stets so erfolgreichen Gruppenphase? Stimmt dann die Richtung des Weges wirklich nicht mehr? Oder irgendwie vielleicht doch – je nach Umständen? Möglichen Spekulationen sind Tür und Tor geöffnet. Doch mit dieser Gefahr kann Weibel umgehen: «Spekulationen gibt es so oder so immer wieder. Beurteilungen sind ohnehin stets subjektiv.»