In den letzten Wochen vor der Weltmeisterschaft (ab 12. Mai in Riga und Tampere) umtreibt die Nationen immer die gleiche Frage: Welche NHL-Exporte stossen zu ihren Auswahlen? Der Schweizer Nati gehts da nicht anders. Denn der Einfluss der grössten Stars wie Roman Josi (Nashville), Nico Hischier, Timo Meier (beide New Jersey), Nino Niederreiter (Winnipeg) oder Kevin Fiala (Los Angeles) auf die Mannschaft fürs WM-Turnier ist entscheidend.
Anfragen für Freigaben darf Swiss Ice Hockey bei den jeweiligen NHL-Klubs erst nach Ende der Regular Season stellen. Nicht im Playoff-Rennen sind Josi, Janis Moser (Arizona), Pius Suter (Detroit), Philipp Kurashev (Chicago) und Tim Berni (Columbus). Von diesem Quintett sieht es danach aus, dass die beiden Verteidiger Moser und Berni als erste NHL-Spieler zur Nati stossen werden.
Ihre Klubs gaben das Okay, die medizinischen Tests sind absolviert. Sobald die letzten Abklärungen bezüglich der komplexen Versicherungs-Abdeckung gemacht sind, ist der Weg frei. Allerdings dürfte insbesondere JJ Moser, der in der letzten Phase der Saison viel Eiszeit abspulte, noch ein paar zusätzliche Tage zur Erholung gewährt werden.
Bei Josi, dem zuletzt eine Hirnerschütterung zu schaffen machte, sowie Kurashev (Schulter) und Suter sind noch die medizinischen Checks hängig. Diese werden nicht nur im Hinblick auf eine allfällige WM-Teilnahme durchgeführt, sondern gehören zum normalen Exit-Prozedere der NHL-Klubs. Auch um beispielsweise je nach Fitnessstand das Programm fürs Sommertraining zu bestimmen.
Commitment aller NHL-Spieler
«Grundsätzlich», so betont Nati-Direktor Lars Weibel, «haben alle unsere NHL-Spieler ihr Commitment abgegeben.» Der 48-Jährige schielt derzeit natürlich immer mit einem Auge auf die Playoffs. Bei den New Jersey Devils duellieren sich Hischier, Meier, Jonas Siegenthaler und Akira Schmid mit den NY Rangers. Malgin spielt mit Colorado gegen Seattle, Fiala mit den Kings gegen Edmonton und Niederreiter mit den Jets gegen Vegas.
«Es ist grossartig, wenn Schweizer die Chance haben, den Stanley Cup zu gewinnen. Ein Schweizer Exploit in der NHL, aber natürlich auch an der WM wäre top für unser Hockey», sagt Weibel. Je nachdem, in welcher Runde sie scheitern, wird es zu einem Wettlauf mit der Zeit, ob es noch vor dem WM-Start reicht. Nachgemeldet werden könnten NHL-Nachzügler aber während des ganzen Turniers.
Ziemlich klar ist, dass die Nati auf Meier verzichten muss, da der torgefährliche Stürmer bis dahin noch keinen neuen Vertrag unterschrieben haben wird. Somit kann er faktisch nicht versichert werden und das Risiko wäre zu gross.