Ist der siebenfache Meistergoalie Genoni für die WM gesetzt?
«Kann mich nicht mehr nur auf meinen Namen verlassen»

Nati-Trainer Fischer hat bei den Torhütern die Qual der Wahl. Er selbst nennt es einen kniffligen Entscheid. Muss etwa einer der beiden Routiniers Genoni und Berra Platz machen?
Publiziert: 03.05.2024 um 16:33 Uhr
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So sah der letzte WM-Auftritt in Riga (Let) von Leonardo Genoni aus: Im Viertelfinal-Spiel gegen Deutschland als Ersatz an der Bande.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Beim Gedanken ans letztjährige bittere WM-Out der Schweizer im Viertelfinal gegen Deutschland ist die Goalie-Thematik omnipräsent. Damals hatte Nati-Trainer Patrick Fischer in Riga (Lett) auf den davor im Turnier sattelfesten Genfer Meisterkeeper Robert Mayer (34) vertraut – und daneben gegriffen. Der siebenfache Meistergoalie Leonardo Genoni (36) war der Türchenöffner.

Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass Genoni nun in Prag (Tsch) zum Zug kommt, als Wiedergutmachung sozusagen. Doch der EVZ-Schlussmann will davon nichts wissen. «Noch ist nicht klar, wer in Prag mit dabei ist. Keiner der Torhüter hat seinen Platz auf sicher. Aber das ist ja eine schöne Goalie-Situation mit guten Optionen.»

Die Entgegnung, dass kein Trainer an einem Torhüter von Genonis Format und mit seinem Palmarès vorbeikommt, kontert er: «Ich kann mich nicht mehr nur auf meinen Namen verlassen, diese Zeiten sind vorbei. Ich will es nicht darauf ankommen lassen, es liegt an mir, mich aufzudrängen.»

Glückseliger Berra

Mit Genoni weilen derzeit noch Reto Berra (37, Fribourg) und Akira Schmid (23, New Jersey Devils) im Vorbereitungscamp. Nach den Spielen vom Wochenende gegen Finnland und Tschechien erfolgt die nächste Kadermutation. Von Vizemeister Lausanne steht Connor Hughes (27) in den Startlöchern. Wird er einrücken? Wenn ja – für wen?

Trainer Fischer sagte dazu in der Vorwoche: «Es ist ein kniffliger Entscheid, wer an die WM fahren wird. Und auch, wer Nachfolger der Legenden wird.» Der 48-Jährige betont, dass jene Keeper mitfahren, die im Moment am besten performen. Er will auch nicht unerwähnt lassen, dass in dieser NL-Saison doch ein paar Schweizer Torhüter geschafft haben, ihren ausländischen Konkurrenten aus dem Tor zu verdrängen.

Rest-Programm der Nati vor der WM

Betano Hockey Games:
Donnerstag, 2. Mai, Breakout-Game in Kloten: Schweiz – Schweden, 1:2
Samstag, 4. Mai, in Brno (Tsch): Schweiz – Finnland, 12.00 Uhr
Sonntag, 5. Mai, in Brno (Tsch): Schweiz – Tschechien, 16.00 Uhr

WM-Start für die Schweiz in Prag (Tsch):
Freitag, 10. Mai: Schweiz – Norwegen, 16.20 Uhr

Betano Hockey Games:
Donnerstag, 2. Mai, Breakout-Game in Kloten: Schweiz – Schweden, 1:2
Samstag, 4. Mai, in Brno (Tsch): Schweiz – Finnland, 12.00 Uhr
Sonntag, 5. Mai, in Brno (Tsch): Schweiz – Tschechien, 16.00 Uhr

WM-Start für die Schweiz in Prag (Tsch):
Freitag, 10. Mai: Schweiz – Norwegen, 16.20 Uhr

Nur einen Torhüter bringt diese Konkurrenzsituation nicht aus der Ruhe: Reto Berra. Er ist nur schon glückselig, bei der Nati zu sein. «Wenn man mir vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich eine gute Saison spielen und wieder für die Nati aufgeboten werde, hätte ich das wahrscheinlich nicht geglaubt. Darum geniesse ich es. Denn es ist nicht selbstverständlich. Ich bin einfach froh, wie alles gekommen ist nach meiner Rückenverletzung.»

Doch auch seine Ansage ist klar, er will an die WM. «Die Routine hilft. Vor zehn Jahren wäre ich jetzt vielleicht ständig am überlegen. Aber heute weiss ich, was ich kann. Und die Verantwortlichen kennen meine Stärken auch.»

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