Das Power-Ranking der Nati-Spieler bei der WM in Tschechien wird nach jedem Spiel der Schweiz aktualisiert. Die Note steht für die gesamte Turnier-Leistung.
Roman Josi, Verteidiger, Note 6 (Zuvor: 6)
Ist im K.o.-Spiel allein mit seiner Präsenz ein Vorteil, weil sich die Deutschen schon vor der Partie ziemlich intensiv mit ihm beschäftigen. Der Chef auf dem Eis demonstriert dann gekonnt, dass er auch ohne Tore und Assists ein herausragender Verteidiger ist. Kann man ja auch mal sagen.
Kevin Fiala, Stürmer, Note 6 (6)
Fängt sich bereits nach 13 Sekunden eine linke Gerade des Deutschen Verteidigers Wissmann ein, wobei nicht klar wurde, wofür. Vielleicht nur ein Warnschuss? Lässt ihn aber offenbar kalt, weil er kurz danach an Hischiers 2:0 beteiligt ist. Gewohnt unternehmungslustig und deshalb ein ständiger Unruheherd.
Leonardo Genoni, Goalie, Note 6 (5,5)
Verdient sich die Höchstnote durch eine einwandfreie Leistung im Knockout-Spiel gegen Deutschland. Wird einmal zu einer aus seiner Sicht unnötig hektischen Parade gezwungen, als Fora einen Querpass in Richtung seines Tors abfälscht. Ansonsten gewohnt gelassen und mit Seelenruhe.
Nico Hischier, Stürmer, Note 6 (5,5)
Muss sich kurz vor Schluss rütteln und schütteln, als er von einem deutschen Rabauken ungestraft über den Haufen gefahren wird. Gewinnt 60 Prozent der Anspiele und gefühlt alle Zweikämpfe. In diesen nicht nur robust, sondern auch geschickt, weil er den Gegnern immer wieder den Puck abluchst. Versenkt einen Abpraller im deutschen Tor, als sich die Gelegenheit bietet.
Nino Niederreiter, Stürmer, Note 6 (5,5)
Macht wie gewohnt die Pucks fest, die entlang der Bande auf einen Besitzer warten. Kommt vor allem in der ersten Spielhälfte zu ein paar guten Aktionen in der Vorwärtsbewegung und malocht in der Schlussphase heftig mit, um das Ergebnis festzuhalten. Zwingt die deutschen Verteidiger mit seinen Checks immer wieder, doch noch mal über die eigene Schulter zu schauen, ob er schon da ist.
Christoph Bertschy, Stürmer, Note 6 (5)
Wer im Viertelfinal Tore schiesst, verdient sich die 6, Punkt. Landet mit seinen Turnier-Toren Nummer drei und vier veritable Volltreffer, schreibt damit als Held von Ostrava Schweizer Eishockey-Geschichte. Bestätigt den guten Eindruck, den er schon in der Vorrunde hinterlassen hat. Den werden die Deutschen nie vergessen.
Nati
Jonas Siegenthaler, Verteidiger, Note 5,5 (5)
Hat sich das Spiel gegen Finnland in einer Eistonne angesehen und sich dabei offenbar gut erholt. Gegen die Deutschen angriffslustig wie ein Käfigkämpfer und trotzdem feinfühlig, wenn der Puck irgendwo hin muss, wo er hin soll. Im K.o.-Spiel an zwei Toren beteiligt, was seine offensive Gesamtbilanz auf 5 Punkte (allesamt Assists) erhöht. In der Plus-Minus-Kolonne mit Plus-8 der beste Schweizer, ex aequo mit Christoph Bertschy.
Romain Loeffel, Verteidiger, Note 5,5 (5)
Schiesst gegen die Deutschen nie aufs Tor, also auch dann nicht, als der Torhüter nichts sieht. Liegt wohl daran, dass er ab Spielmitte genug damit zu tun hat, den eigenen Torhüter vor Schüssen zu bewahren, die dieser nicht sehen kann. Wie immer gewieft, wenn Pucks aus der eigenen Zone befördert werden müssen.
Andrea Glauser, Verteidiger, Note 5,5 (5)
Zeigt dem deutschen NHL-Star J.J. Peterka mit einem gnadenlosen Check auf, dass die Schweizer wohl doch kein bisschen Angst vor den Deutschen haben. Astreine Abwehrleistung, als in der Schlussphase astreine Abwehrleistungen gefragt sind.
Dean Kukan, Verteidiger, Note 5,5 (5)
Wichtiger Teil einer Abwehr, die im 5-gegen-5-Modus seit einer gefühlten Ewigkeit keine Gegentore mehr zulässt. Hervorragendes Puckmanagement mit dem Bestreben, den Puck nicht nur aus der eigenen Zone zu befördern, sondern dabei möglichst einen Mitspieler zu berücksichtigen.
Calvin Thürkauf, Stürmer, Note 5 (5)
Darf sich als Hischier-Vertreter in Szene setzen, als die Deutschen mit einem Mann mehr auf den Ausgleich drängen. Hilft aktiv dabei mit, diesen Bemühungen ein Ende zu setzen, als er die Scheibe zum Helden von Ostrava weiterleitet.
Andres Ambühl, Stürmer, Note 5 (5)
Einen Viertelfinalsieg gegen Deutschland hatte der Dauerbrenner noch auf seiner Bucket-Liste, nun fehlt noch der Haken hinter dem Titel. Würde er dann seinen Rücktritt erklären? Ist im 334. Länderspiel auf jeden Fall mit so viel Karacho unterwegs, dass die Frage überflüssig ist.
Sven Senteler, Stürmer, Note 5 (5)
Wird von den Deutschen aufs Korn genommen, als er den Puck nach der Sirene noch in deren Kasten versenkt. Das darf man scheinbar nicht, aber den Versuch war es allemal wert. Hat ansonsten seine Reihe gut im Griff und schliesst mit gekonntem Stellungsspiel immer wieder Löcher, die in der Rückwärtsbewegung entstehen.
Akira Schmid, Goalie, Note 5 (5)
Sorgt gegen die Finnen für einen Schreckmoment, als er nach einem Distanzschuss den Puck nicht mehr findet. Hat danach alles im Griff – ausser einem Flitzepuck, der unter die Latte geht. Bestätigt seine Rolle als Nummer zwei. Gegen Österreich mit der bisherigen Parade des Turniers, als er kurz vor Schluss Rossis 6:5 verhindert.
Christian Marti, Verteidiger, Note 5 (4,5)
Ist zuverlässig zur Stelle, wenn in der Abwehrzone Brände gelöscht werden müssen. Hat einen grossen Anteil daran, dass die Mannschaft seit der Österreich-Partie keine Gegentore bei numerischem Gleichstand mehr zulässt.
Sven Andrighetto, Stürmer, Note 4,5 (4,5)
Gegen die Deutschen mit guten Aktionen, wenn gute Aktionen gefragt sind. Als Vertreter der offensiven Kunst allerdings mit zu wenig Einfluss auf zielführende Aktionen und deshalb nicht in bestmöglicher Andrighetto-Form.
Tristan Scherwey, Stürmer, Note 4,5 (4,5)
Beweist im K.o.-Spiel, dass er keine Angst vor der eigenen Courage hat. Wäre auch nie einer auf diese Idee gekommen. Stets zur Stelle, wenn Entlastung durch Läufe bis tief in die gegnerische Zone gefragt sind.
Michael Fora, Verteidiger, Note 4,5 (4,5)
Nicht mehr der Fora, der nach schwachen Leistungen gegen Norwegen und Österreich auf die Tribüne verbannt wurde. Dafür der Fora, den man sich wünscht. Rustikal und zuverlässig.
Sven Jung, Verteidiger, Note 4,5 (4,5)
Gegen Deutschland mit nur drei Einsätzen, was den Tatbestand des nicht bewertbaren Kurz-Einsatzes erfüllt. Zuvor tadellos.
Gaëtan Haas, Stürmer, Note 4,5 (4,5)
Nach der Verletzungspause wegen Schädelbrummens noch nicht ganz auf dem Damm, macht seine Sache aber mit cleveren Aktionen dennoch gut.
Fabrice Herzog, Stürmer, Note 4,5 (4)
Im Viertelfinal besser als zuletzt, nutzt ein paar Möglichkeiten, um den Puck tief in der Zone des Gegners festzumachen. Insgesamt aber nur genügend.
Philipp Kurashev, Stürmer, Note 4,5 (4,5)
Gegen die Deutschen nicht im Aufgebot, was sich für einen NHL-Spieler wie eine Höchststrafe anfühlen muss. Hat die Partie vielleicht in einer Eistonne verfolgt.
Dario Simion, Stürmer, 4 (4)
Muss sich wie sein Flügelzangen-Partner Herzog damit abfinden, für defensive Pflichten abgestellt zu werden. Erledigt diese Aufgabe zufriedenstellend.
Ken Jäger, Stürmer, Note 4
Wird nach der Rückkehr von Haas zum fünften Rad am Wagen. Kann die zuletzt erstklassigen Leistungen auf Klubebene auf diesem Niveau nicht bestätigen.
Reto Berra, Goalie, Note 2,5
Gegen Österreich nach 40 Spielminuten ausgewechselt. Nicht allein seine Schuld – aber wenn wir ehrlich sind: Das kann Berra viel besser. Seither nicht mehr eingesetzt.