Arbeitsloses Duo Gianinazzi und Cadieux
Nati-Coach Fischer gibt gefeuerten Trainern neue Jobs

Coach Patrick Fischer lässt regelmässig Schweizer Coaches als Assistenten Nati-Luft schnuppern. Aktuell zum Handkuss kommen Jan Cadieux und Luca Gianinazzi. Beide wurden innerhalb von zwei Wochen bei ihren Klubs in Genf und Lugano gefeuert.
Publiziert: 11:41 Uhr
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Aktualisiert: 13:46 Uhr
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Die Schweiz liefert sich bei den Beijer Hockey Games ein torloses Spiel gegen die Finnen, das sie erst im Penaltyschiessen verlieren.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • Entlassene Trainer Cadieux und Gianinazzi unterstützen die Schweizer Nati
  • Beide Trainer nehmen nach Kündigung Abstand vom Hockey und widmen sich Familie
  • Cadieux (44) und Gianinazzi (32) teilen Erfahrungen und lernen neue Spieler kennen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die Gesichter auf der Spielerbank neben Nati-Trainer Patrick Fischer (49) sind bei den Vorbereitungsturnieren immer andere. In der November-Pause stehen ihm Marco Bayer (52, da noch GCK Lions, jetzt ZSC) und Tigers-Assistent Steve Hirschi (43) zur Seite. Beim Heimturnier im Dezember im Fribourg sind es EVZ-Assistent Michael Liniger (45) und U18-Nati-Headcoach Fabio Schumacher (41).

Für die Beijer Games mit dem Breakout-Spiel in Langnau (0:1 n.P. gegen Finnland) und den Partien in Stockholm gegen Schweden und Tschechien kommen nun zwei Coaches zum Handkuss, die Eishockey bereits ein wenig vermisst haben: Jan Cadieux und Luca Gianinazzi. Meistertrainer Cadieux ist Ende Dezember bei Servette freigestellt worden. Gianinazzi muss zwei Wochen später in Lugano gehen.

Dank Entlassung die Chance bekommen

Temporär stehen sie jetzt wieder an der Bande. Seelenbalsam für die Entlassenen? «Ich möchte diese Woche hier geniessen», sagt Gianinazzi. Cadieux hofft einfach auf eine gute Zeit. Der 44-Jährige sagt, er habe abgeschlossen mit den Ereignissen in Genf. «Ich stand regelmässig mit Fischer in Kontakt. Wegen meiner Entlassung habe ich jetzt diese Chance bekommen», so Cadieux, der bereits kurz nach seiner Freistellung mit dem Nati-Trainer über ein mögliches Engagement gesprochen hat.

Gianinazzi erfährt erst eine Woche vor dem Camp von seinem Glück. «Es ist einfach nur geil, diese Möglichkeit zu bekommen.» Der 32-Jährige gesteht, dass die erste Entlassung seiner Karriere schwierig gewesen sei für ihn. «Von einem Tag auf den anderen kannst du nicht mehr tun, was du vorher täglich gemacht hast.»

Beide Berufskollegen haben nach ihrer Kündigung erstmal Abstand genommen vom Hockey. «Zwei Wochen lang habe ich mir viel Zeit genommen für die Familie. Wir haben Dinge unternommen, die jahrelang nicht infrage kamen. Skifahren zum Beispiel, um den Kopf etwas zu lüften», so Gianinazzi. In den letzten zwei Wochen habe er dann angefangen, das Eishockey so richtig zu vermissen.

Auch Cadieux widmet sich zunächst seiner Familie, «ich war die letzten drei Jahre nicht viel zu Hause». Seit zwei Wochen arbeitet der Romand wieder, für sich selbst, um im Rhythmus zu bleiben. «Ich habe mir Spiele angeschaut, Spieler gescoutet und andere Trainer besucht.»

Beide bestätigen dankbar, dass es eine interessante Erfahrung ist, Nati-Luft zu schnuppern. «Wir können unsere Erfahrungen teilen, lernen neue Spieler kennen, sind offen für Feedback, um zu lernen, und können so vorwärtsgehen», sagt Cadieux.

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