Am Samstag sicherte sich der EHC Chur in Langenthal mit einem 4:2-Sieg vor 1956 Fans nicht nur den Einzug in die Halbfinals der MyHockey League, sondern den Aufstieg in die Swiss League. Einen, den das besonders freut, ist NHL-Star Nino Niederreiter (31), der als Berater und Botschafter für seinen Stammklub tätig ist.
Wo fieberte er mehr mit? Mit seinem EHC Chur oder in seinen NHL-Spielen? «Kontrollieren kann ich mehr, wenn ich selbst spiele. Aber ich habe die Spiele des EHC Chur natürlich verfolgt», sagt «El Niño», der die Rückkehr seines Herzensklubs gleich mit einer Doublette beim 5:3-Sieg gegen Carolina feierte und tags darauf beim 5:2 gegen Buffalo seinen 17. Saisontreffer folgen liess. «Die Churer haben eine sehr gute Saison gehabt, einen Super-Job gemacht und der Trainer-Staff mit den Von-Arx-Brüdern macht das sehr gut.»
Nicht zum ersten Mal macht sich der Nati-Stürmer Gedanken zum Schweizer Eishockey. Speziell zur Swiss League. «Es wäre sehr gut, einen Salary-Cap in der Schweiz einzuführen. Sei es nun in der National oder in der Swiss League», sagt er. «Es ist wichtig, dass wir im Schweizer Eishockey eine gute zweithöchste Liga haben. Das ist das Sprungbrett für die Jungen, die hoffentlich eines Tages die Chance haben, in der National League zu spielen. Derzeit ist der Sprung einfach zu gross, weil die Swiss League zu wenig stark ist.»
Spielt Niederreiter dereinst für Chur?
Ihm schwebt zudem vor, die Swiss League in eine Ost- und West-Gruppe aufzuteilen. «Es geht darum, Kosten zu sparen. Das wäre vielleicht auch etwas, was man sich für die National League überlegen könnte. In Nordamerika haben sie das in der NHL oder der AHL sehr clever gelöst.»
Zudem soll die Swiss League, wenn es nach Niederreiter geht, Platz für Routiniers, die sich zunehmend auf das Leben nach der Karriere einrichten müssen, haben, um den Jungen in Sachen Professionalität helfen zu können. «Meine Hoffnung und mein Wunsch ist es, dass zum Beispiel Spieler wie Leandro Profico (Kloten, die Red.) oder Mauro Jörg (Fribourg, die Red.) nach Chur zurückkehren.»
Könnte sich der NHL-Hochkaräter, der jüngst seinen Vertrag bei den Winnipeg Jets um drei Jahre verlängert hat, vorstellen, selbst zum Ende seiner Karriere für den EHC Chur in die Hosen zu steigen? «Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich kann es sicher nicht ausschliessen. Aber ich denke, eher nicht.»
Am Engagement für seinen Stammklub lässt er es aber nicht fehlen. Zusammen mit einem Kollegen hat Niederreiter in den EHC Chur investiert und ein Aktien-Paket gekauft, damit der Nachwuchs besser gefördert werden kann. Er hofft, dass weitere Leute seinem Beispiel folgen.