Keine Einigung mit Verband
Der Aufstieg des EHC Arosa droht zu platzen

Der EHC Arosa will in die Swiss League aufsteigen. Aber der Verband lässt ihn nicht, weil er dem Traditionsklub offenbar einen für ihn wichtigen Anlass zwischen Weihnachten und Neujahr nicht zugestehen will.
Publiziert: 12:29 Uhr
1/4
Der Aufstieg des EHC Arosa scheint zu platzen.
Foto: keystone-sda.ch
RMS_Portrait_AUTOR_378.JPG
Marcel AllemannReporter Eishockey

Der EHC Arosa will von der MyHockeyLeague in die Swiss League aufsteigen (im Blick). Auf sportlicher Seite ist dafür ein Sieg in der am Dienstagabend beginnenden Playoff-Viertelfinalserie gegen Thun nötig. Gleichzeitig musste sich der Traditionsverein in kürzester Zeit auch finanziell neu aufstellen – mit Erfolg. «Wir haben das Geld beisammen», sagt Präsident Christian Winzeler.

Doch wegen eines kleinen Details scheint der mögliche Aufstieg des EHC Arosa nun trotzdem zu platzen. Bis zum 24. Februar um Mitternacht mussten die Bündner ihr Aufstiegsbegehren unterschreiben. Das wollten sie auch tun – jedoch mit einem zusätzlichen Passus. Dem EHC Arosa ist es ein grosses Anliegen, dass er seine «Arosa Ice Classic» zwischen Weihnachten und Neujahr auch in der Swiss League austragen kann. Zu diesem Anlass wird jeweils ein Verein eingeladen, mit dem der neunfache Meister eine bewegte Vergangenheit hat. Der SC Bern war bereits zu Gast, ebenso der ZSC, Biel oder Lugano. Dieser Event ist für den EHC Arosa, seine Sponsoren und insbesondere für Arosa Tourismus von enormer Bedeutung – nicht zuletzt auch finanziell.

Die «Arosa Ice Classic» als Zankapfel

Der EHC Arosa wollte – da in der Swiss League zwischen Weihnachten und Neujahr gespielt wird – diesen Anlass um den Spielplan herum bauen. Eine dadurch entstehende Mehrbelastung für die Mannschaft wären die Bündner laut Winzeler bereit zu tragen. Spielverschiebungen hat der EHC Arosa keine beantragt.

Nachdem in den letzten Tagen entsprechende Gespräche zwischen dem Verband und dem Klub stattgefunden hatten und Winzeler das Gefühl hatte, dass man sich einigen werde, wurde dem Verband im Anschluss an eine Verwaltungsratssitzung des EHC Arosa am Montagabend nochmals schriftlich mitgeteilt, dass man das Aufstiegsbegehren unterschreiben werde – sofern der EHC Arosa die «Arosa Ice Classic» zwischen Weihnachten und Neujahr durchführen darf.

Arosa-Aufstieg wäre ein Geschenk

Eine Antwort haben die Bündner bis am Dienstagvormittag nicht erhalten, wie Winzeler betont. Stattdessen wurde von Verbandsseite am Dienstagvormittag kommuniziert, dass es aus der MyHockeyLeague keinen Aufsteiger geben werde, da der EHC Arosa «sich dagegen entschied, die Vereinbarung mit der Lizenzkommission zu unterzeichnen.» Winzeler sagt dazu: «Rein juristisch kann man das so machen, aber es ist einfach extrem schade.» Er hofft, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und man sich doch noch einigen kann: «Wir sind offen dafür.»

Für die seit Jahren mit Problemen kämpfende Swiss League wäre ein Aufstieg des EHC Arosa ein Geschenk. Der Traditionsverein würde die Liga beleben und mit seinem klangvollen Namen sowie seiner vor allem im Unterland stark präsenten Fangemeinde auch gegnerische Stadien füllen. Zudem gäbe es in der Swiss League wieder die Derbys gegen den EHC Chur, die bereits in der MyHockeyLeague über 3000 Fans angezogen haben.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?