Im Spätherbst 2013 sorgt John Fust in Bern für mächtigen Wirbel. Soeben hat der SCB seinen Meistertrainer Antti Törmänen gefeuert. «Ich kann ja nicht die ganze Mannschaft entlassen, tami nomau», schimpft CEO Marc Lüthi. An der Bande springt der damals noch unerfahrene Lars Leuenberger ein. Weil er sich selbst bloss als Übergangslösung sieht, sucht Bern einen Trainer. Fust, damals in Lausanne Assistent von Heinz Ehlers, bewirbt sich.
Der Schweiz-Kanadier, der 2011 die SCL Tigers sensationell in die Playoffs geführt hatte, hätte den Job bekommen. Doch dann macht Fust in letzter Sekunde einen Rückzieher. Lausanne hätte die Freigabe verweigert, sagt er. Stimmt nicht, behaupten die Waadtländer. Man habe mit Fust gesprochen, er habe gar nie nach Bern wechseln wollen. Später berichten mehrere Quellen, Fust habe lediglich mit dem SCB verhandelt, um mit der Offerte in Lausanne eine Lohnerhöhung herauszuholen. Als Fust diese bekam, sei das Thema SCB erledigt gewesen.
Fust auf dem letzten Platz
Bern fühlt sich veralbert. Und nicht nur das: Während es Fust mit dem LHC unter die Top 8 schafft, verpasst Bern mit dem neu verpflichteten Trainer Guy Boucher die Playoffs.
Heute kommt es im Kellerduell zum Wiedersehen. Und wieder könnte Fust den SCB ärgern.
Seit dieser Saison führt der 49-Jährige den LHC als Head-Coach an. Der Klub, der seit Jahren mit der grossen Kelle anrührt, liegt auf dem letzten Platz. Doch mit einem Sieg könnte Fust am SCB vorbeiziehen.