Um endlich den ersten Titel ihrer Karriere zu gewinnen, dafür sind Skylar Fontaine und Katie Cipra nach Zürich gekommen – und gingen damit den umgekehrten Weg vieler Schweizer Top-Spielerinnen. Die beiden US-Amerikanerinnen spielten zuletzt fünf Jahre College-Hockey an der Northeastern in Boston und waren dort Teamkolleginnen von Alina Müller (24).
Die Winterthurerin war es auch, die den beiden besten Freundinnen ein Engagement in der Schweiz schmackhaft machte. «Alina spielte beim ZSC und wir wussten, dass ihre Familie in der Nähe lebt, das war ein grosses Plus», erklärt Fontaine, «und hat auch unsere Eltern beruhigt».
Dass sich die Verteidigerin für einen Wechsel zu den Löwinnen entschlossen hat, brachte Cipra von ihrem ursprünglichen Entscheid ab, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen. Die Stürmerin hängt stattdessen noch eine Saison an. Der 23-Jährigen gefällt es in der Schweiz so gut, dass sie sich sogar überlegt, noch weiterzuspielen.
«Es war hart, die Balance zu finden»
Doch der Anfang war nicht einfach für die beiden US-Spielerinnen. Aber nicht primär das Anpassen ans grössere Eis oder ans andere Eishockey waren die Herausforderung. Sondern jene ans alltägliche Leben. Fontaine und Cipra sind hier Profi-Spielerinnen. Sie kamen aus einem strukturierten und durchgeplanten College-Alltag mit Studium und Training. Und mussten zuerst lernen, die Tage sinnvoll auszufüllen.
Denn mit den ZSC Lions trainieren sie nebst den zwei Spielen dreimal wöchentlich – aber erst am Abend. «Unsere Mitspielerinnen habe alle noch einen Job, wir waren auf uns gestellt. Am Anfang war es hart, die Balance zu finden», beschreibt Nati-Spielerin Fontaine (24), «wir brauchten einen Monat dafür.» Jetzt fühlen sie sich pudelwohl.
Von der Stadt Zürich haben die US-Girls schon viel gesehen. Ihre grösste Leidenschaft nebst dem Hockey ist das Reisen. Deshalb unternehmen sie wenn möglich Kurztrips und sehen sich Europa an. Amsterdam, Mailand, München, Lissabon und Paris haben sie schon besucht. Doch zunächst gilt ihr Fokus dem Playoff-Final.
Fünf Jahre in Folge gewannen Fontaine und Cipra mit der Northeastern die Conference, für den Meistertitel reichte es aber nie. Einmal scheiterten sie dramatisch. «Im vierten Studienjahr haben wir gegen Wisconsin das Finale in der zweiten Verlängerung verloren. Das tut heute noch weh», gesteht Fontaine, die die Quali-Topskorerin der Zürcherinnen war. Heute nun geht es mit dem Playoff-Final los, Blick TV streamt das Duell zwischen dem ZSC und Bomo Thun live (ab 17.00 Uhr).