19 Verpflichtungen fehlen noch
Der EVZ schustert sich ein Frauen-Team zusammen

Technische Skills, Links- oder Rechtsschützin, Spielverständnis, defensive Stärke. Bei der Zusammenstellung des neuen semiprofessionellen Frauen-Teams stellt EVZ-Sportchef Reto Kläy die gleichen Qualitätsfragen wie bei den NL-Profis.
Publiziert: 08.02.2023 um 14:30 Uhr
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Nach 13 Jahren als Sportchef im Männer-Hockey bekommt es Zugs Reto Kläy nun neuerdings auch mit Frauen-Hockey zu tun.
Foto: KEYSTONE/URS FLUEELER
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Im Mai will der EVZ mit seinem neuen Frauen-Team ins Sommertraining starten. Bis jetzt besteht es aus einer Spielerin: Lara Stalder war der erste Königstransfer der Zuger. Rund 19 weitere Zuzüge von Spielerinnen sollen folgen. Viel Arbeit also für EVZ-Sportchef Reto Kläy.

Nach 13 Jahren als Sportchef – 2010 bis 2014 bei Langenthal in der Swiss League, seit 2014 in Zug – bekommt es Kläy nun erstmals mit Frauen-Hockey zu tun. Ein Strafaufgabe für einen gestandenen Sportchef? Im Gegenteil. «Wenn die Leidenschaft fürs Hockey da ist, ist sie es auch fürs Frauen-Hockey», sagt Kläy. «Es ist eine neue Herausforderung für mich und ein spannendes Projekt, ich bin total motiviert.» Während Olympia in Peking vor einem Jahr hat der 44-Jährige bereits jedes Spiel der Schweizerinnen geschaut.

Kläy trägt die Gesamtverantwortung, in Zusammenarbeit mit ihm stellt die neue Trainerin Daniela Diaz (40) das Team zusammen. Regelmässig besprechen sie sich über potenzielle neue Spielerinnen, mit denen Diaz in Kontakt steht. Und dabei gehen sie laut Kläy gleich vor wie bei der Zusammenstellung eines NL-Profiteams der Männer: «Die Top-Positionen sollen Leistungsträgerinnen und Leaderinnen besetzen.» Mit Nati-Kapitänin Stalder ist ein Anfang gemacht.

Viele Spielerinnen haben gar keinen Vertrag

Frauen-Hockey sei zwar aus physiologischen Gründen ein anderes Spiel als jenes der Männer, diskutiert wird dennoch über die gleichen Qualitäten: technische Skills, Rechts- oder Linksschützin, defensive Stärken, Spielverständnis. «Ich bin erstaunt und beeindruckt zugleich, auf welch technischem Niveau sich einige Spielerinnen befinden», so Kläy, der sich intensiv in die Thematik reinfuchst, währenddem Diaz seit zwei Jahrzehnten eine Kennerin ist und deshalb die Geschicke operativ leitet.

Was Kläy im Vergleich zum Männer-Business aber erspart bleibt bei den Frauen: Lohnverhandlungen. Fürs semiprofessionelle Frauen-Team wurden drei Vertragsstufen mit entsprechendem Salär erarbeitet. An die Vorgabe des Verbands, wonach der EVZ für zwei Jahre von den anderen Teams der höchsten sowie zweithöchsten Liga jeweils nur eine Spielerin abwerben darf, halten sich die Zuger. Obwohl: Abgesehen von den Ausländerinnen sind die meisten Spielerinnen bei den Klubs nicht mal im Besitz eines Vertrags.

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