In der Gruppenphase der Weltmeisterschaft in Brampton (Ka) holten die Schweizerinnen gegen Japan den einzigen Sieg. Einen Pflichtsieg. Nun warten im Viertelfinal (in der Nacht auf Freitag) die gleichen Gegnerinnen. «Wir sind die Favoritinnen, das wollen wir auch zeigen», macht Nati-Captain Lara Stalder (28) klar.
Sie und Alina Müller (25) sind die Leistungsträgerinnen der Schweizer Nati. Müller setzte einen neuen Allzeit-Punkterekord an der Northeastern University. Stalder hält die Bestmarke in der höchsten schwedischen Frauen-Liga SDHL. Mit je fünf Punkten (2 Tore, 3 Assists) sind die beiden Starstürmerinnen derzeit die besten Skorerinnen der Nati an dieser WM.
Weil es im Team seit Olympia in Peking vor 14 Monaten sowie seit der letzten WM vor sieben Monaten durch namhafte Rücktritte sowie eine krankheitsbedingte Abwesenheit (Noemi Ryhner) einige Veränderungen gegeben hat, war Trainer Colin Muller (59) gezwungen, an der Aufstellung zu feilen. Denn die komplette zweite Sturmlinie fiel weg, die dritte wurde sozusagen befördert.
Kräfte bündeln – wenns Tore braucht
«Es kamen neue willige, junge Spielerinnen, die an dieses internationale Niveau herangeführt werden», so Stalder. «Das ist ein normaler Prozess.» Der an dieser WM ganz gut begonnen hat. «Spielerinnen mit weniger Erfahrung haben grössere Rollen. Darum versuchen wir, einander zu helfen, und sind schon ganz gut eingespielt», beschreibt Müller. Wenn gute Einzelspielerinnen wegfallen, sei das auch immer eine Möglichkeit, um die Einheit zu stärken.
So stellte Trainer Muller die Linien ausgeglichen zusammen und verteilte die Kräfte, um sich den Dominatorinnen aus den USA und Kanada zu stellen. Doch als es gegen Japan unbedingt Tore brauchte, wurden die Kräfte gebündelt: Müller (3:3) und Stalder (4:3) schossen die entscheidenden Tore zum Sieg. «Man forciert die besten Spielerinnen, wenn die Siegeschance da ist», so Müller. «Für diese Leaderrolle sind wir hier. Wir wissen, dass wir Spiele entscheiden können.» Auch den Viertelfinal.