Der Profisport versetzt den Amateuren mit dem Nein zum Cup einen heftigen Schlag. Die Basis wird vom Entscheid der Oberbefehlshaber in Bern und Zürich aber nicht vollkommen überrascht, da sich auf dem Latrinenweg bereits herumgesprochen hatte, dass die Strippenzieher dem Cup aus finanziellen Gründen den Hahn zudrehen wollen. Mit der Covid-Pandemie hatte man nun eine bequeme Ausrede zur Hand.
Höhepunkt gegen den HC Davos
«Für uns ist das eine heftige Ohrfeige», sagt der Präsident des EHC Wetzikon, Hanspeter Sahli. «Für Klubs aus dem Amateurbereich war der Cup nicht nur finanziell ein lohnendes Ziel, es war für die Spieler auch immer wieder ein Ansporn und eine Belohnung.»
Der 1.-Liga-Klub aus dem Zürcher Oberland hatte sich 2016 für die Hauptrunde qualifizieren können und durfte den HC Davos empfangen. Ein Höhepunkt in der Geschichte des 1949 gegründeten Vereins. Und ein Ansporn.
Zuletzt verpassten die Zürcher Oberländer die Qualifikation immer wieder knapp. Im vergangenen Februar zog Wetzikon gegen die Pikes Oberthurgau in der letzten Runde den Kürzeren. Damals wusste man in Wetzikon noch nicht, dass man damit die letzte Möglichkeit auf eine Teilnahme in der Hauptrunde verspielt hatte.
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«Für die kleinen Amateurklubs abseits der Zentren war der Cup so etwas wie ein Dankeschön der Profiabteilung» sagt der Präsident Sahli. «Wir rekrutieren Nachwuchs und fördern Talente, die später vielleicht zu den Profiklubs abwandern. Ein Spiel gegen einen National-League-Vertreter ist für uns auch Werbung, so können wir uns präsentieren und empfehlen.»
Quantifizieren lasse sich der Ertrag aus einem solchen Spiel nicht exakt, sagt Sahli. «Die finanziellen Einnahmen bewegen sich irgendwo im fünfstelligen Bereich. Aber da kommt noch viel mehr dazu, da geht es auch ums Prestige und die wachsende Ausstrahlung des Klubs.»
Werbung für das Schweizer Eishockey
Der Cup-Final im letzten Frühling war auch für Sahli ein Ausdruck dafür, dass der Wettbewerb einen Mehrwert fürs Schweizer Eishockey bedeutet. Ajoie, der Swiss-League-Vertreter, konnte in Lausanne den HC Davos bezwingen. Das Stadion war voll. «Da wurden auch Leute mitgerissen, die sich sonst kein Eishockey ansehen, das war doch Werbung für das gesamte Schweizer Eishockey.»
Stimmt. Trotzdem ist damit nun Schluss. Etwas mehr Solidarität von Seiten der Grossen hätte sich Sahli gewünscht. Die Pandemie trifft die Kleinen nämlich mindestens so hart wie die Grossen. Wenigstens im Umfeld des Klubs ist Solidarität aber mehr als nur eine Worthülse. Die Sponsoren, sagt Sahli, hätten seinem Klub bis heue allesamt die Stange gehalten.