Eishockey entfacht bei Leo Schumacher (67) pure Emotionen. Und das schon fast länger als sein heutiges Gegenüber, HCD-Trainer Christian Wohlwend (43) lebt. Schumacher startet seine Trainerkarriere Anfang der 80er-Jahre. Wohlwend ist da noch im Kindergarten. Trotzdem sind sich die beiden Coaches in ihrer Trainer-Laufbahn schon mehrmals begegnet.
Beinahe hätte es auch schon geknallt zwischen den (damaligen) Hitzköpfen! In der Saison 2013/14 im Playoff-Halbfinal der Elite-Junioren. Wohlwend trifft in seinem ersten Jahr als Elite-Trainer des HC Lugano auf den EVZ. Bei den Zuger Junioren steht Schumacher an der Bande – in seinem 14. Jahr. Nach einem Pausenpfiff geraten die beiden aneinander, beschimpfen sich lautstark und in der ganzen Halle hörbar.
Schumacher erinnert sich noch bestens an das Duell. «Er hat etwas Unangebrachtes zu meinem Staff gesagt. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen.»
Dann packt der 67-Jährige so richtig über seine einstigen Ausbrüche aus. Früher sei er noch viel extremer gewesen. «Einmal schmiss ich alle unsere Stöcke aufs Eis und sagte den Schiris, dass sie doch damit spielen sollen.»
Ausraster nach Schiri-Entscheiden
Vor allem Entscheide der Unparteiischen seien es, die ihn in Rage bringen können. Wie damals in einem siebten Halbfinal-Spiel der Zuger Elite-Junioren. «Eine Minute vor Schluss sprachen die Schiris zwei Minuten gegen uns aus, und Bern schoss das entscheidende Tor», erzählt der Zuger. «Da bin ich ausgerastet, schmiss den Kübel voller Pucks übers Plexiglas in Richtung der Schiedsrichter.» Schumacher macht keinen Hehl daraus: «Mittlerweile könnte ich mir aus der Summe meiner Bussen einen Kleinwagen kaufen.»
So weit soll es am Mittwoch im Cup-Knüller zwischen Seewen und Davos nicht kommen. «In diesem Spiel geht es für uns Underdogs nicht um Verlieren oder Gewinnen, sondern darum, Freude zu haben.»